BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

BUND Projekt der Inselgruppe Föhr

Die Inselgruppe des BUND setzt sich mit dem Projekt „Erhalt und Entwicklung von artenreichem Grünland“ für den Schutz und die Neuanlage von bunten Wiesen und Weiden ein.

Unser Grünland-Projekt auf Föhr

Die Biodiversität hat sich mindestens verdoppelt auf dem artenreichen Grünland auf Föhr (Foto: Angela Ottmann)

Bisher konnten in drei Jahren rund 22 Hektar Grünland auf Föhr durch den BUND SH gesichert und naturschutzfachlich entwickelt werden. Somit können wertvolle Pflanzen- und Vogelarten in einem intakten heimischen Umfeld leben. Eine große Bedeutung für die Biodiversität – und Augenweiden für uns. Die bisher intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen werden durch Wiederherstellung der ursprünglichen Feuchtigkeit, extensive Bewirtschaftung und eine Kombination aus Einsaat von gebietsheimischer Regio-Saatgut aufgewertet. Zudem erfolgt Mahdgut-Übertragung: Von noch existierenden artenreichen Wiesen, sogenanntem Wertgrünland, werden wertvolle Kräuter und Gräser aus geerntetem Heu verwendet. Es entsteht neues artenreiches Grünland.

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Schaut euch den Film des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) zu artenreichem Grünland an und erfahrt, wie man aus intensiven landwirtschaftlichen Flächen, extensives Grünland erschafft.

(https://youtu.be/PyCt0heF13s)

Kompetente Partner

Biotopgestaltende Maßnahmen, wie die Wiederherstellung der ursprünglichen Feuchtigkeit, hier auf Föhr (Foto: Angela Ottmann)

Mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) konnte innerhalb des Föhrer Projekts ein starker und kompetenter Partner gewonnen werden. Um derartige Renaturierungsmaßnahmen erfolgreich umzusetzen, ist die fachliche Beratung eine wichtige Voraussetzung. Kartierungen auf den Projektflächen zeigen, dass die Anzahl der Pflanzenarten von ursprünglich 15 auf teilweise bis zu 35 erhöht werden konnte. Da einige Kräuter längere Zeit benötigen, um sich nach Ansaat zu entwickeln, werden zukünftig auf den Föhrer Projektflächen weitere Arten erwartet. Für die Aufwertung von Grünland gibt es verschiedene Verfahren. In einem Video zeigt der DVL zusammen mit der BUND-Inselgruppe Föhr ein kombiniertes Verfahren aus Ansaat von Regiosaatgut und Mahdgut-Übertragung, durchgeführt gemeinsam mit Landwirt*innen. Auf Flächen, die im Vorjahr auf diese Art renaturiert wurden, wird der Erfolg und die Entwicklung sichtbar. Ein echter Meilenstein für die Biodiversität und den Klimaschutz.

Gemeinschaftlicher Wiesenvogelschutz

Rotschenkel und Kiebitz auf einer feuchten Naturschutzfläche auf Föhr. Hier können sie in Ruhe Nahrung aufnehmen, brüten und ihre Jungtiere aufziehen (Peter Hering)

Föhr verfügt noch über großflächige Grünlandflächen in den Marschen, der Insel kommt somit eine große Bedeutung und Verantwortung für den Wiesenvogelschutz zu. Hier haben Wiesenvögel wie Uferschnepfe, Kiebitz, Austernfischer, Rotschenkel und Feldlerche ihre Brutgebiete. Die vom Aussterben bedrohte Uferschnepfe benötigt struktur- und artenreiches Grünland als Nahrungs- und Bruthabitat. In den 50er Jahren wurde eine Wiese einmal im Jahr gemäht. Heutzutage wird das intensive, mit für Vieh energiereich eingesätem Weidelgras für die Silage-Herstellung bis zu sechs Mal im Jahr gemäht. Wiesenvögeln können daher nicht erfolgreich brüten und ihre Jungvögel groß ziehen. Das monotone Grünland ist zudem artenarm und bietet keine ausreichende Nahrungsquelle für Jungvögel: Diese sind mit ihren noch nicht stocherfähigen Schnäbeln auf blühende Gräser und Kräuter angewiesen, von denen sie Insekten picken können. Mit dem Projekt „Gemeinschaftlicher Wiesenvogelschutz“ werden gemeinsam mit Landwirt*innen und ehrenamtlichen Gebietsbetreuer*innen, Anpassungen an die Bewirtschaftung der Flächen auf Föhr vereinbart, auf denen die gefährdeten Wiesenvögel ihre Reviere einnehmen, um ihnen das erfolgreiche Brüten zu ermöglichen. Das Projekt wird vom Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) gefördert. Damit jedoch die Jungvögel erfolgreich groß werden können, benötigen sie extensive, arten- und strukturreiche Wiesen und Weiden. Mit dem Föhrer Projekt wird die Artenvielfalt der Pflanzen- und Tierwelt gefördert und ihr Erhalt gestärkt.

Kuckuckslichtnelke im Wertgrünland auf Föhr (Foto: Angela Ottmann)

Das Engagement der Inselgruppe Föhr ist eine Liebeserklärung an die Artenvielfalt und ein Aufruf zum achtsamen Umgang mit einem Lebensraum, dessen rasch fortschreitender Rückgang schwerwiegende Folgen haben könnte. Projekte wie die auf Föhr, können hierfür Vorbild sein und sind regional auf andere Regionen an der Westküste übertragbar – sie müssen aber auskömmlich finanziert werden.

Ihre Ansprechpartnerin

Angela Ottmann


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