Kiel. Am 15. April gehen die letzten Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz. Die Atomkraftwerke Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2 werden abgeschaltet, nachdem dies ursprünglich schon Ende letzten Jahres geschehen sollte. Doch spielt Atomkraft in Deutschland leider weiterhin eine wichtige Rolle: In Gronau wird noch eine Urananreicherungsanlage und in Lingen eine Brennelementefabrik von der französischen Framatome und dem russischen Rosatom betrieben. Sie werden trotz Embargo nach wie vor mit russischem Uran beliefert. Deutschland hat dadurch weiterhin eine wesentliche Funktion für die globale Atomindustrie inne.
Darauf machte der BUND am 13. April mit einer Aktion im Hiroshimapark aufmerksam: „Wir wünschen uns den Ausstieg aus der industriellen Fertigung von atomaren Brennstoffen auf deutschem Boden,“ so Ole Eggers, Landesgeschäftsführer. „Diesen Wunsch macht der BUND im Hiroshima-Park sichtbar: Eine japanische Legende besagt, dass bei tausend gebastelten Kranichen ein Wunsch in Erfüllung geht. Viele Händen aktiver Menschen im BUND haben weit mehr als 1.000 Kraniche gefaltet, die im Hiroshima-Park als Zeichen für den Wunsch nach einem Ende der Atomindustrie in Deutschland stehen.“
Zugleich erinnert der Kieler Hiroshima-Park an den Atombombenabwurf 1945 und seine grausamen Folgen. Der Super-GAU im japanischen Fukushima kontaminiert auch zwölf Jahre nach der Katastrophe die Heimat hunderttausender Menschen. Noch immer fließt radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer. Wind und Regen tragen strahlende Partikel übers Land.
Nicht zu vergessen: Auch mit Ende der Laufzeit bleibt noch der Atommüll, für den es kein sicheres Endlager, geschweige denn sichere Zwischenlager gibt. Kosten und Risiken der Atomindustrie werden uns auf ewig belasten. All das zeigt: Es werden zwar die Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet, aber raus aus der Atomindustrie sind wir damit noch lange nicht.
Termin-Hinweis:
Am 15. April organisiert der BUND Hamburg eine Busfahrt mit Demo nach Lingen. Abfahrt ist um 7:30 Uhr vom Hamburger Hauptbahnhof. Solidarischer Selbstkostenpreis.
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bund-hamburg.de/umweltpolitik/energie/demo-akw-lingen
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BUND Landesgeschäftsführer
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