BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Meeresmüll gefährdet Tiere im Wasser und an Land

24. Februar 2020 | Landespolitik, Meere, Umweltgifte, Naturschutz

Ein Geisternetz am Falckensteiner Strand macht auf ein grundlegendes, weit größeres Problem aufmerksam.

Kiel: Ein verlorengegangenes Fischernetz, dessen Zugehörigkeit nicht festgestellt werden kann – ein so genanntes Geisternetz – hat am Falckensteiner Strand bei Kiel viele Tiere mit seinen Nylonsträngen in tödliche Gefahr gebracht. Fischernetze, die sich z.B. losreißen oder schlechtesten Falles absichtlich im Meer entsorgt werden, sorgen immer wieder für den qualvollen Tod von Lebewesen im Meer durch Ertrinken oder Strangulieren. Aber auch Vögel können sich in den Wirren der Netze verfangen und verenden. Ein Problem, das nicht nur durch Geisternetze, sondern insgesamt durch Plastikmüll in unseren Meeren auftritt.

„Wenn sich Tiere in Netzen oder Verpackungsmaterial verheddern, können sie sich meist selbst nicht mehr befreien. Für Viele ein sicheres Todesurteil.“, so Stefanie Sudhaus, Meeresschutzexpertin beim BUND Schleswig-Holstein. „Darüber hinaus halten viele Tiere Müll für Futter und verschlucken ihn. Dann verhungern sie bei, mit Plastik, gefülltem Magen. Hier appellieren wir an jede und jeden Einzelnen, mit darauf zu achten, dass Abfall fachgerecht entsorgt und auf nachhaltige Lösungen bei Verpackungen zurückgegriffen wird. So wird das Leiden von Meerestieren und Vögeln von vornherein verhindert.“

Bei Funden von in Müll und Netzen gefangenen Tieren bittet der BUND Schleswig-Holstein darum, umgehend die Feuerwehr zu kontaktieren. Diese können dabei helfen, die eingeschnürten Tiere zu befreien. Zudem kann so das Netz entsorgt werden, bevor weitere Lebewesen in Gefahr gebracht werden. Müll sollte nach dem Strandbesuch immer so entsorgt werden, dass er auch bei stärkerem Wind nicht wieder in die Umgebung oder das Wasser geweht werden kann. Am besten ist es natürlich, Plastikprodukte zu vermeiden und auf Mehrweg-Alternativen zurückzugreifen.

Pressekontakt: Ann Kristin Montano, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit BUND Schleswig-Holstein, annkristin.montano@bund-sh.de, Tel.: 0431/66060-51
Fachlicher Kontakt:
Stefanie Sudhaus, Meeresschutzexpertin BUND Schleswig-Holstein, stefanie.sudhaus@bund-sh.de

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