BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Naturschutzverbände empört: Wird die Bio-Informenta als Riesenchance für Schleswig-Holstein verspielt?

27. September 2013 | Umweltbildung

Das Thema Naturbildung fristet in Schleswig-Holstein nach wie vor ein Schattendasein. "Das Wissenschaftsministerium sollte für Chancen wie die Bio-Informenta dankbar sein.", kritisiert der NABU-Landesvorsitzende Hermann Schultz. "Naturbildung findet in Schleswig-Holstein so gut wie nicht statt."

Die Verbände kritisieren, dass Natur- und Umweltbildung in der Landesregierung wie "sauer Bier" zwischen den Ressorts hin- und hergeschoben werde. Offensichtlich fühlten sich weder das Bildungs-, das Wissenschafts-, noch das Kultur- oder das Umweltministerium insgesamt zuständig. Eine zwiespältige Figur mache dabei der Wissenschafts-Staatssekretär Rolf Fischer: Zunächst wurde das Projekt Bio-Informenta immer wieder verzögert, dann sollte eine interministerielle Arbeitsgruppe gegründet werden und nun werde ein umstrittenes Gutachten veröffentlicht, ohne zuvor den Antragstellern der Bio-Informenta Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.

"Staatssekretär Fischer möchte offenbar ein ihm nicht genehmes Thema loswerden und die im Haushalt für das Projekt vorgesehenen Mittel für seine Lieblingsprojekte vereinnahmen", mutmaßen Hermann Schultz und Hans-Jörg Lüth, stellvertretender BUND-Landesvorsitzender. Besonders empört die Verbände, dass offenbar in dem Gutachten die Bio-Informenta wie ein Wirtschaftsunternehmen beurteilt werde.

"Es gibt im ganzen Land keine Bildungseinrichtung, sei es eine Schule oder ein Museum, das ohne staatliche Zuschüsse betrieben werden kann." stellt Hans-Jörg Lüth fest. "Bildung ist eine Investition in die Zukunft, deren Rendite nicht wie die von Banken oder Hedgefonds in Euro angegeben werden kann, sondern als Gewinn für die Gesellschaft." 
Die beiden Naturschutzverbände fordern Ministerpräsident Albig auf, zugunsten der Bio-Informenta ein Machtwort zu sprechen. Naturbildung dürfe nicht länger ein Stiefkind der Landesregierung bleiben, sondern müsse endlich den angemessenen Stellenwert erhalten: "Ohne Natur und die Vermittlung von Kenntnissen darüber gibt es keine Zukunft in Schleswig-Holstein - Natur sichert unser Überleben!", so Hermann Schultz und Hans-Jörg Lüth abschließend.

Für Rückfragen:

BUND Schleswig-Holstein: Hans-Jörg Lüth, 0178-2321774 

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