BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Niederungsstrategie wichtige Chance bei biologischem Klimaschutz und nachhaltigem Wirtschaften

06. Juni 2023 | Flüsse & Gewässer, Grünland, Landespolitik, Landwirtschaft, Moore, Stellungnahme

Kiel. Das Land hat nun einen dritten Entwurf zu seiner Niederungsstrategie vorgelegt, zu der der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. Landesverband Schleswig-Holstein (BUND SH) Stellung nimmt.

Der BUND SH begrüßt die nun auf seine Anregung hin vorgenommenen Konkretisierungen und Ergänzungen von Klima- und Biodiversitäts-schutzbelangen und sieht die Niederungsstrategie damit grundsätzlich auf einem guten Weg. Dennoch muss weiter nachgeschärft werden: Insbesondere die Erkenntnisse der letzten landesweiten Biotopkartierung weisen darauf hin, wie wichtig eine noch engere Verzahnung der Niederungs- mit der Biodiversitätsstrategie ist.  

„Es ist erschreckend, dass in den letzten drei Jahrzehnten vor allem die artenreichsten und damit wertvollsten Biotope um fast die Hälfe abgenommen haben. Dies hat die als „Inventur der Natur“ benannte Auswertung der Biotopkartierungen gezeigt, ein Vergleich der Biotope der letzten 50 Jahre. Gerade in der Kulisse der Niederungsstrategie sind viele Biotopflächen und -typen betroffen,“ bedauert Joachim Schulz, stellvertretender Sprecher des Landesarbeitskreises Land und Natur im BUND SH : „Aus dieser fachlichen Erkenntnis fordern wir nachdrücklich, die verlorenen Biotope in der Kulisse der Niederungsstrategie mit besonders hoher Dringlichkeit zu renaturieren und zu entwickeln. Dies liegt im vordringlichen öffentlichen Interesse und ist zeitnah als Maßnahme des biologischen Klimaschutzes geboten.“

Der BUND fordert nun zügig solche Pilotprojekte umzusetzen, die Wassermanagement, Biodiversitätsentwicklung und Regeneration von Biotopflächen gemeinsam behandeln. Auch wenn die Niederungsstrategie über einen langen Zeitraum geplant und entwickelt wird, bedarf es jetzt ambitionierter Startprojekte. Ferner fehlen in dem aktuellen Entwurf noch eindeutige Vorgaben, wie und an welchen Stellen ökologische und biologische Anforderungen umgesetzt werden.

„Ökologisches Wassermanagement, Regeneration von Lebensräumen und die Entwicklung von angemessenen extensive Wirtschaftsformen, die den Landeigentümern Einkunftsquellen bieten, müssen schnell weiterentwickelt und stets gemeinsam gedacht werden“, betont Schulz. Zügiges Handeln sei überfällig und im Auftrag des Allgemeinwohls geboten.

Mit der Niederungsstrategie 2100 möchte das Land Schleswig-Holstein Lösungen entwickeln, damit Wasser- und Landwirtschaft die Anforderungen der Klima- und Biodiversitätskrise bewältigen können – im Einklang mit dem Naturschutz.

 

Stellungnahme Niederungsstrategie:

www.bund-sh.de/stellungnahme-niederungsstrategie2023

Kontakt für weitere Informationen

Bini Schlamann
Referentin für Biodiversitäts- und Agrarpolitik
Tel. 0176 603 65 296
Mail: bini.schlamann(at)bund-sh.de

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