BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Ernährungssicherheit nur mit Wiederherstellung von Lebensräumen

27. Februar 2024 | Chemie, Flüsse & Gewässer, Grünland, Landespolitik, Lebensräume, Landwirtschaft, Moore, Naturschutz, Umweltgifte

- EU Restoration Law mit knapper Mehrheit angenommen - BUND SH mahnt: Zur Wiederherstellung der Natur Pestizide reduzieren - Insektenvielfalt und Bodenorganismen auch für Landwirtschaft lebenswichtig

Kiel/ Brüssel. Vor wenigen Monaten scheiterte ein Gesetz zur Reduktion von Pestiziden in der EU, nun stand die Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law) auf der Kippe. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Schleswig-Holstein e.V. (BUND SH) ist erleichtert, dass die Verpflichtung, Ökosysteme wieder in ihren natürlichen Zustand zu versetzen, heute mit einer knappen Mehrheit das EU-Parlament passiert hat. Der Naturschutzverband fordert die politischen Akteurinnen und Akteure auf, sich weiterhin auch für eine Pestizidreduktion einzusetzen.

„Es gibt immer weniger Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere – deshalb brauchen wir das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur“, sagt Jürgen Leicher, Vorstandsmitglied im BUND SH. „Aber Flüsse, Seen, Moore, Wälder und Wiesen können wir nur renaturieren, wenn auch die Belastung mit Pestiziden abnimmt.“ Der Rückgang der Artenvielfalt werde großenteils durch die flächendeckende chemische Belastung und den Verlust an Lebensräumen verursacht. „Seit Jahren fordern wir ein Umsteuern, es muss jetzt endlich kommen!“ Leicher weist darauf hin, dass unter der Pestizidbelastung auch Bienen und Bodenorganismen leiden, die für die Bestäubung von Obstbäumen und für fruchtbare Böden sorgen. „Den Landwirtinnen und Landwirten, die gegen das EU-Restoration Law protestiert haben, sollte klar sein, dass sie ohne eine intakte Natur ihre wirtschaftliche Grundlage verlieren“, betont Bini Schlamann, Referentin für Biodiversität und Agrarpolitik beim BUND SH.

Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Restoration Law) verpflichtet die EU-Staaten, bis 2030 mindestens 20 Prozent der Ökosysteme an Land und auf dem Meer in ihren natürlichen Zustand zu versetzen. Darüber hinaus fordern Naturschutzverbände, die Anwendung von Pestiziden um mindestens 50 Prozent zu reduzieren. Dies war auch Gegenstand der Sustainable Use Regulation (SUR), die im November 2023 von einer konservativen Mehrheit im EU-Parlament zu Fall gebracht wurde. „Verlierer sind Mensch und Natur, sowie die Ernährungssicherheit“, kommentierte damals der BUND-Bundesvorsitzende Olaf Bandt.

Pressekontakt

Sina Clorius
Tel. 0179 2630518
Mail: sina.clorius@bund-sh.de

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