BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Biologie des Wolfes

Mitteleuropäische Wölfe (Canis lupus) wiegen bei einer Schulterhöhe von etwa 70 cm durchschnittlich 40 kg - dabei sind die Männchen in der Regel schwerer als die Weibchen. Im Unterschied zu im Gewicht vergleichbaren Schäferhunden sind Wölfe deutlich hochbeiniger. Die Ohren sind relativ klein und dreieckig, der gerade und buschige Schwanz wird meist herabhängend getragen. Häufig haben Wölfe eine schwarze Schwanzspitze und einen dunklen Sattelfleck. Oft sind auch die Vorderseiten der Beine dunkel gefärbt.

Wölfe leben in Rudeln, die sich als Familienverband aus den Elterntieren und wechselnden Mitgliedern nachfolgender Generationen zusammensetzen. Die Paarungszeit ist im Februar und März, gut zwei Monate später werden durchschnittlich 4 bis 6 Junge geboren. Das Rudel nutzt ein eigenes Territorium, dessen Größe von der verfügbaren Nahrung abhängt. In Polen betragen die Reviergrößen 150 - 350 km², ein radiotelemetrisch überwachtes Rudel in der Oberlausitz nutzte etwa 250 km².

Im Alter von 10 - 22 Monaten, in der Regel mit Erreichen der Geschlechtsreife, verlassen die Jungwölfe das elterliche Rudel und suchen nach einem Geschlechtspartner und einem eigenen Territorium. Dabei wandern vor allem junge Rüden sehr weite Strecken von oft mehreren hundert Kilometern. Wölfe werden im Freiland nur selten älter als 10 Jahre.

Der Wolf hat ein sehr breites Nahrungsspektrum. Es reicht von Aas über Kleinsäuger bis zu großen Huftieren. Diese sind in Mitteleuropa bei Wildtieren vor allem Reh-, Rotwild und Wildschwein, bei den Haustieren insbesondere Schafe und Ziegen.

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