Der BUND im Kreis Schleswig-Flensburg

Als BUND-Kreisgruppe mischen wir uns bei umweltbeeinflussenden Maßnahmen ein

Infostand mit Quiz auf dem Gottorfer Landmarkt 2019  (BUND Schleswig-Flensburg)

  • Wir nehmen Stellung zu Bauvorhaben und Verkehrsplänen
  • Wir fordern gesunde Nahrungsmittel durch eine naturverträgliche und gentechnikfreie Landwirtschaft
  • Wir vertreten unsere Meinung in kommunalpolitischen Ausschüssen und anderen Umweltgremien
  • Wir informieren durch Presse, Infostände, Vorträge und Ausstellungen
  • Wir bemühen uns, durch Projekte den Gedanken  des Natur- und Umweltschutzes tatkräftig in der Praxis umzusetzen.

 

 

Als BUND-Kreisgruppe engagieren wir uns bei Festen und Veranstaltungen im Kreisgebiet, um die Belange des Natur- und Umweltschutzes deutlich und begreifbar zu machen.

Alljährlich sind wir beim Gottorfer Landmarkt und bei anderen Veranstaltungen wie den „Apfeltagen Königswill“ oder dem Nørden-Festival mit unserem Info- und Erlebnisstand dabei. Wir bringen thematisch passendes Infomaterial und auch Rate- oder Mitmachspiele mit. Die Besucher*innen können mit uns ins Gespräch über Umweltthemen kommen oder sich auch konkret in Umweltfragen beraten lassen.

BUND-Mitglieder aus dem Kreisgebiet, die auch einmal an der Betreuung von Infoständen mitwirken wollen, können sich gerne auf eine Interessentenliste setzen lassen! Die Präsenz an Infoständen ist immer ein wichtiger Weg für den BUND, auch im Alltag als Umweltverband präsent und ansprechbar zu sein.

Miesmuscheln – in der Flensburger Förde klärt sich was

Miesmuscheln  (Rainer Borcherding)

Im Herbst 2018 sollte die Fischerei auf frei lebende Miesmuscheln in der Flensburger Förde für fünf Jahre neu genehmigt werden. Dank massiver Proteste und nach einem formalen Widerspruch unserer BUND-Kreisgruppe wurde die Fischerei beendet.

Jahrzehntelang wurden in der Flensburger Förde Miesmuscheln gefischt. Jedes Mal wurden die betroffenen Muschelbänke durch die schweren Schleppnetze zerstört.

Zwischen 2008 und 2015 sank der Miesmuschelbestand der Förde um fast die Hälfte. Die genauen Gründe sind zwar nicht nachgewiesen, aber in Anbetracht der massiven Wasserverschmutzung durch Nährstoffe aus der Landwirtschaft ist es kaum verwunderlich, dass der Förde und ihren Muscheln mit der Zeit „die Puste ausging“.

Nach lebhaften Protesten von vielen Seiten kam diese Wildmuschelnutzung in der Förde aber 2018 zu einem Ende. 2016 war die Fanggenehmigung des Muschelkutters „Irene“, der jährlich 1500 Tonnen anlandete, ausgelaufen. Eine Umweltverträglichkeitsstudie der Muschelfischer stellte den Rückgang der Muscheln um 45 % fest, erklärte aber eine weitere jährliche Entnahme von 1000 Tonnen - selbst aus Unterwasser-Schutzgebieten - für naturverträglich.

Die zuständigen Behörden und die nordfriesische Muschelfirma vereinbarten, dass nach fünf Jahren die Fischerei in der Förde in eine Aquakultur mit großen schwimmenden Zuchtanlagen überführt werden sollte. Diese Übereinkunft, die ohne Beteiligung von Naturschutzverbänden und Wassersportlern getroffen worden war, löste heftige öffentliche Proteste aus. Flensburger Taucher dokumentierten den traurigen Zustand der als befischbar deklarierten Muschelbänke und die Wassersportler protestierten gegen die Pläne, auf den Regattastrecken in der Flensburger Förde hektargroße Muschelzuchten schwimmen zu lassen. Der Stadtrat von Flensburg votierte einstimmig gegen die weitere industrielle Muschelfischerei. Im Kreis Schleswig-Flensburg, der zwei Drittel der geplanten 1000 Tonnen Muscheln jährlich liefern sollte, war man trotzdem der Ansicht, das Abfischen der Muschelbänke liege im „öffentlichen Interesse“.
Daher erteilte die Naturschutzbehörde des Kreises die Genehmigung zum Abfischen der Muscheln.

In Flensburg sah die Oberbürgermeisterin dies anders: sie schickte eine lange Frageliste an die Muschelfischer und entschied schließlich gegen den naturschutzrechtlichen Befreiungsantrag der Muschelfischer für den innersten, zur Stadt Flensburg gehörigen Bereich der Förde.

Dieser mutige Schritt hätte ihr eine teure Klage des Muschelfischers einbringen können, denn 1000 Tonnen Miesmuscheln haben einen Verkaufswert von 1,4 Mio Euro, multipliziert mit fünf Jahren... Anscheinend jedoch wollte die Muschelfirma, die an der Westküste zehn mal mehr Miesmuscheln fängt als in der Förde, keine weitere Eskalation. Sie zog ihren Befischungsantrag zurück, so dass die Miesmuscheln im deutschen Teil der Flensburger Förde künftig nicht mehr befischt werden! Dies ist ein grandioser Fortschritt für den Meeresschutz. Die Muscheln werden künftig ungestört daran arbeiten können, das Wasser der Förde ein wenig sauberer zu filtern.

Acker der Artenvielfalt - Naturerlebnisraum „Galloway“

Wildblumenacker in der Blüte  (BUND Schleswig-Flensburg)

Die Vielfalt der Ackerblumen ist durch Jahrzehnte des Pestizideinsatzes fast verschwunden. Auf einem kleinen Museumsacker im Naturerlebnisraum Galloway in Schleswig haben wir wieder Ackerblumen blühen lassen.

Dass in einem Getreideacker auch Kornblume, Mohnblume und viele andere „Unkräuter“ wachsen und blühen können, ist fast in Vergessenheit geraten. Wer kennt noch Frauenspiegel, Rittersporn oder Wucherblume? Konventionelle Bauern überbieten sich im Einsatz von Dünger und Pestiziden, um einen „sauberen Acker“ zu erzielen. Feldlerche, Hase, Wachtel und Rebhuhn werden abgeschafft. Doch selbst in den Äckern der Biobauern ist nicht unbedingt Platz für bunte Blumen, denn moderne Ackertechnik kann auch ohne Gift die Produktivität hoch und die Beikräuter ins Abseits bringen.

Ein schwacher Trost ist, dass die Samen vieler Ackerkräuter im Boden für Jahrzehnte überleben können. Hier und da tauchen noch einige Exemplare auf, doch die Samenbank im Boden und ihre genetischen Schätze gehen dem Ende zu.

Im Naturerlebnisraum „Galloway“ am Stadtrand von Schleswig haben wir im April 2019 mit Unterstützung des Grünflächenamts einen kleinen Acker von 100 Quadratmetern umgebrochen, mit Sommergerste eingesät und Saatgut verschiedener Ackerblumen ausgebracht. Nach einem schwierigen Start durch späten Frost und fehlenden Regen kamen viele der Ackerblumen im Juli und August zur Blüte und produzierten Saat.

Wir wollen nun jedes Jahr den Ackerblumen einen Wuchsort bieten und nach und nach die Artenvielfalt unseres Museumsackers am neuen Standort erhöhen. So hoffen wir, ein Beispiel für künftige Artenschutzprojekte in der echten Agrarlandschaft bieten zu können, wenn der Gas-Mais-Wahn nach 2025 hoffentlich endet und die EU vielleicht eines Tages nur noch Agrarmaßnahmen subventioniert, die dem Gemeinwohl dienen, statt massiv die Umwelt zu zerstören.

Aufbau und Betreuung des Naturerlebnisraums GalloWay

Streuobstwiese im NER GalloWay  (BUND Schleswig-Flensburg)

Als BUND-Kreisgruppe gestalten und betreuen wir den Naturerlebnisraum (NER) GalloWay direkt in Schleswig. Die Entstehung dieses NER ist der Initiative unseres Mitgliedes Kurt Knolle-Lorenzen zu verdanken.

Der im Jahre 2006 erstellte Naturerlebnisraum GalloWay erstreckt sich über circa 13 Hektar mit einer abwechslungsreichen Hügellandschaft mit Höhenunterschieden von bis zu zehn Metern im Norden der Stadt Schleswig.

Das naturnahe Gebiet weist unterschiedlichste Lebensräume mit einer großen Pflanzen- und Tiervielfalt auf. Unter anderem wurde ein Bachlauf auf einer Länge von circa 140 Metern entrohrt und damit ein Stück Lebensraum für Flora und Fauna zurückgegeben.

Die Bedingungen sind für ein Naturerlebnis ideal und ermöglichen jeder/m Besucher*in - ob groß oder klein - viele neue Entdeckungen und Erfahrungen zu machen: ob am Wasserlauf, am Teich, auf der Streuobstwiese, auf den Wiesen und im Wald.

Es gibt einen Summstein, den „Stein der Götter“ und ein aufklappbares Insektenhotel, in dem die Niströhren zu beobachten sind.  Ferner findet man etliche Teiche in denen „gekäschert“ werden kann, Fledermauskästen mit einer Infotafel und kleine Tafeln zur Baumerkennung. Auf dem Spazierweg rund um das Gelände kommt man im Norden an einem Spielplatz, einem Lesesteinhaufen und einer Aussichtsplattform vorbei.

Die Streuobstwiese mit verschiedenen Obstsorten und Nüssen lädt im Herbst zum Naschen ein.

Galloway-Rinder im Naturerlebnisraum GalloWay  (BUND Schleswig-Flensburg)

Der Name GalloWay ist von denen auf dem Gebiet weidenden gleichnamigen Galloway-Rindern abgeleitet. Diese Robust-Rinderrasse ist die älteste Rinderrasse der britischen Inseln. Die Rinder bei uns gehören zum Betrieb Bunde Wischen eG.

Im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt finden regelmäßig Erlebnis- und Entdeckungsführungen für Kinder statt. Auf Anforderung sind auch Führungen außerhalb der Ferien und auch für Erwachsene möglich.

Im Jahre 2019 haben wir einen Gerstenacker mit Ackerwildblumen angelegt. In 2020 wollen wir jetzt beobachten, wie viele Pflanzen sich durch Selbstaussaat wieder zeigen.

Uns ist es wichtig, mit diesem NER die biologische Vielfalt und die Belange des Natur- und Umweltschutzes deutlich und begreifbar zu machen.

Der Haupteingang zum Naturerlebnisraum liegt am Ende der Gildestraße. Es sind aber auch Zugänge von den Straßen Sperberweg, Ratsteich, Galgenredder/Falkenreihe und Schulwald möglich.

Herzlich willkommen!

Ansprechpartner:
Kurt Knolle-Lorenzen
Sperberweg 17, 24837 Schleswig
Telefon: 04621-5508

Erfassung und Förderung der Streuobstwiesen im Stadtgebiet Schleswig

Streuobstwiese BUND-Schleswig Einige Obstbäume auf der Streuobstwiese Pionierstraße in Schleswig  (BUND Schleswig-Flensburg)

Als BUND-Kreisgruppe setzen wir uns für die Entwicklung bestehender und neuer Streuobstwiesen ein.  Auf dem Gelände des Naturerlebnisraumes GalloWay in Schleswig betreuen wir eine große Streuobstwiese.

Obstwiesen sind wichtig für die Artenvielfalt in der Landschaft, denn die Bäume selbst und auch die darunter wachsenden Wiesen bieten Lebensraum für viel Pflanzen und Tiere. Außerdem ist das Obst regional, „bio“ und lecker.

Im „Netzwerk Streuobstwiesen Schleswig-Holstein“ haben wir in den vergangenen Jahren Streuobstwiesen und kleinere Gruppen von Obstbäumen im Kreisgebiet Schleswig-Flensburg erfasst.

Im Stadtgebiet Schleswig sind einige Streuobstwiesen frei zugänglich. Schöne Beispiele sind die Obstwiesen an der Pionierstraße im Bereich Ecke Schleidörfer Straße und an der Ecke Johannistaler Weg (Stührskoppel).

Letztere wurde mit Spendengeldern im Dezember 2019 um 25 Obstbäume erweitert.

Im Neubaugebiet „Berender Redder“ sind in den letzten Jahren durch die Stadt Schleswig circa 115 Obstbäume gepflanzt worden. Hier stehen alte Sorten wie die Äpfel „Baumanns Renette“, „Berner Rosenapfel“, „Grahams Jubiläumsapfel“ und „ Jacob Lebel“ sowie die Birne „Gute Luise“.

Die Streuobstwiese im Naturerlebnisraum GalloWay ist mit circa 50 Bäumen sehr sortenreich. Neben circa 25 alten Apfelsorten wie „Schleswiger Erdbeerapfel“, „Gretapfel“, „Angelnder Borsdorfer“, „Grundhofer Streifling“ und dem „Gelben Richard“  gibt es verschiedene Birnen wie bspw. die „Nationalbergamotte“ und die „Gute Graue“. Weiterhin gibt es mehrere Kirschen, Zwetschen, Quitten, Haselnüsse und Mirabellen. Die Streuobstwiese ist frei zugänglich und erfreut sich im Herbst zur Ernte großer Beliebtheit. Die Bäume werden regelmäßig fachgerecht geschnitten und durch Neuanpflanzung ergänzt.

Wir unterstützen die Neuanpflanzung von Streuobstwiesen mit Information zu robusten und schmackhaften alten Obstsorten.

Mit finanzieller Unterstützung des Naturparks Schlei soll im Herbst 2020 am südöstlichen Stadtrand von Schleswig im Bereich des Haraldseck eine neue Streuobstwiese mit circa 20 Obstbäumen entstehen.

Streuobstwiesen in Schleswig

Ihr Kontakt

Rainer Borcherding


E-Mail schreiben Mobil: 0173 242 01 04

Kreisgruppen-Treffen

Die Kreisgruppe trifft sich in der Regel am ersten "werktäglichen" Montag im Monat um 19.00 Uhr im "TiLo", Lollfuß 48, 24837 Schleswig.
Da es durch Ferien mitunter Terminverschiebungen gibt, ist es empfehlenswert, vorab per E-Mail nach dem nächsten Termin zu fragen.
Ab Januar 2024 gibt es monatliche öffentliche Informationsveranstaltungen und Exkursionsangebote.

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