Biologischer Klimaschutz

Verschiedene Ökosysteme wie Wälder, Moore und Gewässer ziehen Treibhausgase aus der Atmosphäre und speichern sie langfristig.

Was ist biologischer Klimaschutz?

Treibhausgase befeuern die Klimakrise. Verschiedene Ökosysteme wie beispielsweise Wälder, Moore und Gewässer können jedoch Treibhausgase aus der Atmosphäre ziehen und sie langfristig speichern. Die Biomasse in Mooren, Meeren und Co. bindet zusätzlich Kohlenstoffdioxid. Diesen Prozess zu unterstützen und aktiv auszubauen, nennt man biologischen Klimaschutz. Gleichzeitig wird in vielen Fällen dadurch auch die biologische Vielfalt geschützt. Biologischer Klimaschutz leistet damit einen Beitrag gegen Erderwärmung und Artensterben.

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Ökosysteme als Klimaschützer in Schleswig-Holstein

Große Moosjungfer, Salemer Moor  (Christof Martin)

Besonders wichtig für den Klimaschutz in Schleswig-Holstein sind Moorböden. Entwässerte Moore verursachen jedes Jahr etwa 16 Prozent der gesamten in Schleswig-Holstein verursachten Treibhausgas-Emissionen: Sie setzen großflächig Treibhausgase frei. Intakte Moore hingegen beeinflussen das Klima positiv, indem sie CO2 binden. Sie bieten außerdem einen wichtigen Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und regulieren den Wasser- und Nährstoffhaushalt. Moore wiederzuvernässen ist damit auch eine geeignete Anpassungsmaßnahmen um den Folgen des Klimawandels zu begegnen.

Stadtwald Lübeck  (Lutz Fähser)

Wälder in Schleswig-Holstein speichern 70 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. (CO2-Äquivalente sind die Maßeinheit, mit Hilfe derer man die Klimawirkung unterschiedlicher Treibhausgase vereinheitlicht). Durch die Vergrößerung der schleswig-holsteinischen Waldflächen (Neuwaldbildung) und die Erschaffung eines strukturierten und standortgerechten Laub- und Mischwaldes mit natürlichen Lebensabläufen (Waldumbau) sollen noch mehr Treibhausgase gebunden und der Wald für zukünftige Klimaveränderungen stabilisiert werden.

artenreiches Grünland mit einer Vielzahl von blühenden Gräsern und Hahnenfuss  (Peter Hering)

Wandelt man Ackerland in Grünland um, ist auch dies biologischer Klimaschutz. Sogenanntes Dauergrünland hat ein höheres Einsparpotential als Ackerland. Dieses Potenzial beträgt etwa zehn Tonnen CO2-Äquivalent pro Hektar und Jahr. Dauergrünland ist außerdem klimaresilienter, also widerstandsfähiger gegen klimatische Veränderungen. Seine Grasnarbe schützt vor Erosion durch Wasser und Wind. Bei Extremwetterereignissen, die im Zuge des Klimawandels auftreten, ist der Boden vor Austrocknen oder Verschlammen besser geschützt. Dauergrünland ist auch botanisch wertvoll und artenreicher als Ackerland. Weil es weniger mit Pestiziden gespritzt wird, sind auch die Gewässer und das Grundwasser weniger belastet.

Meeresschutz ist Klimaschutz mit mehreren Faktoren: Große Mengen an atmosphärischem CO2 lösen sich im Meerwasser. Unser Ozean ist also ein riesiger Speicher. Auch Seegraswiesen speichern zudem mit ihrem Wurzelgeflecht CO2 im Sediment und tragen zur Artenvielfalt bei. Letztlich ist der Meeresgrund selbst ein Grab für Kohlenstoff. Dieser wird, gebunden in organischem Material, so dem Kreislauf entzogen.
Doch durch die steigenden CO2-Konzentrationen wird der Speicher stark belastet, mit drastischen Folgen für die Meeresbewohner. Überdüngung führt zum Absterben der wichtigen Seegraswiesen. Praktiken wie bodenberührende Fischerei setzen Kohlenstoff aus dem Sediment wieder frei und führen es in den Kreislauf zurück. Eine Meereswende ist daher unabdingbar, um effektiv die Klimakrise zu bekämpfen.

Ihre Ansprechpartnerin

Bini Schlamann

Agrar und Biodiversität
E-Mail schreiben Mobil: 0176 60365296

Ihr Ansprechpartner

Ole Eggers

Landesgeschäftsführung
E-Mail schreiben Tel.: 0431 66 060-60 Mobil: 0178 63 50 719

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