Der BUND fordert alle Akteur*innen auf, auf Luftballon-Aktionen zu verzichten.
Luftballons sind im Alltag weit verbreitet: ob im privaten Bereich bei Partys und Hochzeiten oder aber in der Öffentlichkeit, dort vor allem als beliebter Werbeträger. Sie werden Passant*innen und Kindern in die Hände gedrückt oder steigen in großen Mengen bei Veranstaltungen in den Himmel auf. Doch früher oder später landen die Ballons nach ihrem Einsatz in der freien Natur und auch im Wasser. Und egal ob im Wasser oder an Land, ob als ganzer Ballon oder explodiert und erodiert als kleine Fetzen, ob mit oder ohne Schnur: dort stellen sie eine erhebliche Gefahr für die Tierwelt dar:
Nach einer Bewertung der Ocean Conservancy auf Grundlage der Auswertung der Müllsammelaktionen am International Coastal Cleanup Day, nehmen Luftballons Platz 3 des tödlichsten Meeresmülls ein, nur noch getoppt von Plastiktüten und Fischernetzen. Die Tiere strangulieren sich an den Schnüren oder verwechseln die Ballons und ihre Reste mit Futter und fressen sie. Einmal im Magen verstopfen sie diesen und führen zum Hungertod.
Luftballons enthalten außerdem verschiedene giftige Stoffe wie Weichmacher und bei der Produktion entstehen krebserregende Nitrosamide. Diese Stoffe gelangen in die Umwelt oder direkt in den Menschen, da die Ballons oft mit dem Mund aufgeblasen werden.
Auch Naturkautschuk oder Latex wird nur unter bestimmten Umweltbedingungen abgebaut, das heißt bei einer bestimmten Temperatur, Feuchtigkeit, sowie in Anwesenheit von den entsprechenden Mikroben. Und auch dann dauert der Zersetzungsprozess mehrere Monate. Das heißt, auch Naturkautschuk-Ballons richten den gleichen Schaden wie Plastik-Ballons an: Tiere verschlucken die Teile und verstopfen den Magen oder verheddern sich in den (Kunststoff-)Schnüren und verletzen sich dadurch.
So schön sie für einen Augenblick auch sein mögen, am Ende sind Luftballons eine tödliche Gefahr, wenn sie in die Umwelt gelangen. Eine fachgerechte Entsorgung im Müll ist deshalb wichtig - und wenn die nicht möglich ist, sollten Luftballons nicht zum Einsatz kommen.
Der BUND ruft daher dazu auf, sich an solchen Aktionen nicht zu beteiligen und fordert alle Akteur*innen auf, auf Luftballon-Aktionen zu verzichten.
Sie suchen eine Alternative? Wie wäre es mit Kreidebildern, Riesenseifenblasen oder einem Bändertanz? Oder als bleibende Erinnerung einfach mal einen Baum pflanzen?