Überbleibsel aus zwei Weltkriegen
Während der beiden Weltkriege wurden viele tausend Seeminen in der Ostsee ausgelegt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden von den Alliierten und später auch von der DDR in der Ostsee über 40.000 Tonnen chemischer Kampfstoff-Munition direkt ins Meer geworfen.
Mehrere hundert beladene Schiffe unterschiedlicher Größe sind an verschiedenen Stellen versenkt worden, seither liegen Tausende von Bomben, Granaten und Containern auf dem Meeresgrund und sind der Verwitterung ausgesetzt. Es handelt sich bei dem Giftgas um die verschiedensten hochgiftigen Stoffe, wie z.B. Phosgen, Senfgas (Lost), Sarin und Tabun. Der Zustand der Munition ist sehr unterschiedlich, es werden völlig durchgerostete Hüllen ebenso wie intakte Munition gefunden. Die größte Gefahr besteht noch für die Fischer, denen versehentlich Munition in die Netzte gerät. Die meisten Funde wurden in der Nähe von Bornholm gemacht, gehen aber in den letzten Jahren glücklicherweise zurück. Aber auch an den Strand gespültes weißes Phosphor, das sich bei Kontakt mit Sauerstoff entzündet, ist eine große Gefahr für Strandspaziergänger.
Einzige Abhilfe wäre die Bergung der Munition, die aber mit einem großen Risiko für die Beteiligten und das Ökosystem verbunden ist, wenn durch mechanische Beschädigung größere Mengen der Kampfstoffe gleichzeitig freigesetzt werden könnten. Wieder aktuell wird das Thema derzeit durch den geplanten Bau einer Gaspipeline durch die Ostsee.