BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Neubau statt Natur - ein Beispiel

11. Juli 2019 | Stadtnatur, Naturschutz, Wälder

Schon seit jeher müssen Wald und Wiese neuen Bauprojekten weichen. Dies kann für soziale Projekte sinnvoll sein. Oftmals handelt es sich aber um kommunale Kuschelei mit Investoren, bei der andere Lösungen möglich gewesen wären. Hier am Beispiel des Tieskampwaldes.

Tümpel im Tieskampwald mit Froschlaich Ein Weiher am Tieskampwald in St. Michaelisdonn mit zahlreichen Grasfroschlaichballen im April 2018

Wenn ein Investor bauen will, muss erst die mögliche Innenverdichtung (also das innerörtliche Bauen) geprüft werden. So soll das Zerstören von Natur möglichst eingeschränkt werden. Auch bevor ein Baumbestand in Bauland umgewandelt wird, sind andere Lösungen vorrangig zu ergreifen. Dies sieht in der Realität schnell anders aus.

Der Tieskampwald

Ursprünglich als Baumschule angelegt, hat sich der Tieskampwald inzwischen zu einem kleinen Biotop entwickelt, der zahlreiche Tier- und Pflanzenarten beherbergt. Nun soll dringend benötigter Wohnraum geschaffen werden - so weit, so gut. Als Bauland kommen und kamen hier bereits mehrere geeignete Gebiete in Frage. Doch plötzlich heißt es, der Tieskampwald soll weichen.

Von wald- und biotopfreier Fläche ist genug Platz in und um St. Michaelisdonn herum für alle erdenklichen Bauvorhaben vorhanden, sodass es keinerlei zwingende Gründe für die Zerstörung eines Waldes gibt. Auch der BUND hat bereits Stellung zur Relevanz des Tieskampwaldes als Lebensraum seltener Arten genommen. Wohnraum ist wichtig, aber vor allem sozialer Wohnraum, und das Hand in Hand mit dem Naturschutz. Privatwirtschaftliche Interessen vor das öffentliche Interesse des Naturschutzes zu stellen, ist in jedem Fall der falsche Weg. Dieses Beispiel zeigt wieder einmal mehr, wie willkürlich die Planung und Erlaubnis von Bautätigkeiten gehandhabt wird.

Der BUND fordert

  • Interessen des Naturschutzes bei Bauvorhaben vorrangig zu prüfen
  • Ausgleichsmaßnahmen konsequent umzusetzen und zu kontrollieren
  • Alternative Bauformen zu entwickeln, die vorhandene versiegelte Flächen nutzt
  • Den Flächenverbrauch auf Netto-Null bis 2050 zu senken

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