Bundesländerindex Mobilität & Umwelt

Das Bundesland Schleswig-Holstein belegt in dem am 7.11.2018 veröffentlichten Bundesländerindex Mobilität den 12. Platz und ist damit unter den 5 Schlusslichtern in Sachen nachhaltiger Mobilität. Im Vergleich zum letzten Bundesländerindex Mobilität & Umwelt von 2016 ist Schleswig-Holstein lediglich um einen Platz aufgerückt.

„Bundesländerindex Mobilität & Umwelt 2018/19“

Das Bundesland Schleswig-Holstein belegt in dem am 7.11.2018 veröffentlichten Bundesländerindex Mobilität den 12. Platz und ist damit unter den 5 Schlusslichtern in Sachen nachhaltiger Mobilität. Im Vergleich zum letzten Bundesländerindex Mobilität & Umwelt von 2016 ist Schleswig-Holstein lediglich um einen Platz aufgerückt.

Zu diesem Ergebnis kommt ein wissenschaftlicher Ländervergleich, den das Forschungsinstitut Quotas im Auftrag von Allianz pro Schiene, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) erstellt hat. Der „Bundesländerindex Mobilität & Umwelt 2018/19“ spiegelt die mobilitätsrelevanten amtlichen Statistiken und die verkehrspolitischen Weichenstellungen aller 16 Länder.

Das Länderranking zeigt deutlich, dass in Schleswig-Holstein noch sehr viel Luft nach oben ist

Bremen, Rheinland-Pfalz und Thüringen haben die CO2-Emissionen im Verkehr nur marginal reduziert, in allen anderen Ländern sind die Emissionen gestiegen. Und ernüchternd müssen wir festhalten, dass eine tatsächliche Verkehrswende in keinem der Bundesländer erkennbar ist. Zumindest haben Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt bereits CO2-Minderungsziele für den Verkehrssektor beschlossen, tatsächlich steigen die Emissionen aber weiter.

Insgesamt wird auf Bundes- und Landesebene viel zu wenig getan, um die Klima- und Umweltziele zu erreichen. Mit Blick auf die Untätigkeit der Landesregierung Schleswig-Holstein fordert der BUND, dass konkrete mobilitätsspezifische Ziele im Bereich Lärmminderung, Flächenverbrauch, Luftqualität und Verkehrssicherheit beschlossen werden.

In immerhin neun Ländern gibt es konkrete Ziele zur Verringerung des Flächenverbrauchs. Allerdings werden derzeit noch 61 Hektar pro Tag für Siedlungs- und Verkehrsflächen verbraucht. Damit versiegeln wir unsere Landschaft immer noch in einem zu hohen Maße. Bis 2020 sollte Deutschland eigentlich bei 30 Hektor pro Tag sein. Davon sind wir noch weit entfernt. Anstatt für unsere Mobilität immer mehr neue Flächen aufwändig, kostspielig und umweltzerstörend zu erschließen, muss die vorhandene Verkehrsinfrastruktur optimiert und verbessert werden.

Gerade beim Flächenverbrauch fehlt in Schleswig-Holstein weiter ein konkretes und verbindliches quantitatives Ziel zur Begrenzung der Flächenversiegelung. Beim Flächenverbrauch kann und muss das Land jetzt aktiv werden. Die Neufassungen des Landesentwicklungsplans und der Landesbauordnung müssen so gestaltet werden, dass die weitere Versiegelung von Flächen gestoppt wird.

Für den BUND besonders kritisch sind auch die Folgen des Abgasskandals mit immer noch zu hohen Stickstoffdioxidwerten. Auch in Schleswig-Holstein werden in Kiel nicht nur die Grenzwerte immer noch überschritten, sie sind gegenüber 2017 sogar wieder um 10 µg/m3 auf 67 µg/m3 gestiegen und die Bürger*innen weiter zu hoher Luftverschmutzung ausgesetzt. Schleswig-Holstein muss den Gesundheitsschutz der Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen und endlich ausreichende, effektive Maßnahmen für die Luftqualität in unseren Städten umsetzen.

Baden-Württemberg (Platz 1), Thüringen (Platz 2) und Rheinland-Pfalz (Platz 3) sind deutschlandweit Spitzenreiter beim Thema nachhaltige Mobilität. Spitzenreiter Baden-Württemberg erreicht im Vergleich Bestnoten bei Verkehrssicherheit und Lärmschutz – trotz der hohen Stickstoffdioxidkonzentration in den Städten und löst damit Thüringen als Nummer eins im Ländervergleich ab. Hamburg (14), Niedersachsen (15) und Bayern (16) belegen im aktuellen verkehrspolitischen Länderranking die drei letzten Plätze. Im Bundesländerindex 2016/2017 waren Brandenburg (14), Bayern (15) und Hamburg (16) die Schlusslichter gewesen.

Weitere Informationen:

Die Langfassung des Bundesländerindexes (mit allen Einzelergebnissen) können Sie auf der Website der Allianz pro Schiene herunterladen: 

Bundesländerindex Mobilität & Umwelt

BUND-Bestellkorb