BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Ergebnisse der Knick-Kartierung - Land in Sicht

08. Februar 2017 | Landwirtschaft, Lebensräume, Naturschutz

Die Ergebnisse der Knick-Stichprobenkartierung des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Schleswig-Holstein zeigen, dass sich der Schutz der Knicks in unserer Heimat verbessert hat. Beim Rückschnitt und den Knickschutzstreifen wurden aber weiterhin große Defizite entdeckt. Der BUND mahnt eine bessere Beratung, Kontrolle und vor allem Sanktionierung von Verstößen an, um diesen einzigartigen Lebensraum unserer Kulturlandschaft dauerhaft zu erhalten.

„Den Erlass des neuen Landesnaturschutzgesetzes mit den aktualisierten Knickschutz-Bestimmungen haben wir zum Anlass genommen, stichprobenartig zu ermitteln wie gut die Vorschriften eingehalten werden. Dank der großartigen Mithilfe vieler Freiwilliger konnten wir einen guten Überblick über den Zustand der Knicks im Land gewinnen“, erklärt BUND-Landesgeschäftsführer Ole Eggers die Kartierung. „Die Ergebnisse zeigen sehr gut, dass sich im Vergleich zur ersten BUND-Kartierung 2009 einiges getan hat. Hier sind die Knick-Eigentümer und Pächter eindeutig zu loben. Beim Thema Rückschnitt und Knickschutzstreifen haben wir jedoch leider immer noch viele Verstöße feststellen müssen. Es ist deshalb sehr zu begrüßen, dass das Land am vergangen Mittwoch eine überarbeitete Form der Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz veröffentlicht hat“, so Eggers weiter.

Im zweiten Halbjahr 2016 hatte der BUND Schleswig-Holstein in der Öffentlichkeit aufgerufen, an einer Kartierung der Knicks im Land teilzunehmen. Die Teilnehmer*innen bekamen zufällig ausgewählte Knicks im ganzen Land zugewiesen und überprüften diese auf die Einhaltung der geltenden Knickschutzbestimmungen in den Bereichen Gehölzbewuchs, Überhälter, Knickschutzstreifen sowie die Umsetzung des seitlichen Rückschnitts und das Auf-den-Stock-setzen. Insgesamt wurden über 240 Knicks im gesamten Land begutachtet.

„Beim Gehölzbewuchs oder auch beim fachgerechten Auf-den-Stock-setzen, konnten wir nur wenige Probleme feststellen. Auch hatte die Mehrheit der Knicks zumindest einen älteren Überhälter“, erläutert Reinhard Degener, Leiter der Kartieraktion und stellvertretender Sprecher des BUND-Arbeitskreises Naturschutz, die Ergebnisse. „Besorgniserregend ist allerdings vor allem der Knickschutzstreifen und der seitlichen Rückschnitt. Nur knapp 45 Prozent der Knicks verfügen über einen gesetzeskonformen Knickschutzstreifen – die Mehrheit war deutlich zu schmal. Die ökologische Funktion der Knicks wird dadurch deutlich eingeschränkt. Auch der seitliche Rückschnitt wird offenbar ebenso wenig korrekt umgesetzt: Die Mehrzahl der gepflegten Knicks war deutlich zu schmal zurückgeschnitten worden. Anscheinend muss Beratung, aber auch Kontrolle der Knick-Eigentümer noch weiter verbessert werden. Hier muss nun das Land noch deutlicher tätig werden – auch die neuen Durchführungsbestimmungen müssen mit Leben gefüllt werden“, so Degener abschließend.

Anlage: Ergebnisse der BUND-Knickschutz-Kartierung 2016

Pressekontakt:

Tobias Langguth, BUND-Referent für Naturschutz
Tel. 0431 66060 51, Mobil 0170 43 62 360, E-Mail: tobias.langguth(at)bund-sh.de

Ole Eggers, BUND-Landesgeschäftsführer
Tel. 0431 66060 60, Mobil 0178 635 07 19, E-Mail ole.eggers(at)bund-sh.de 

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