BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Grüne, SSW und Waltraud Wende blockieren wissenschaftliche Umweltbildung

25. November 2013 | Umweltbildung

Bei dem beantragten Ankauf von Objekten gehe es nicht um die "Rettung von Heydemanns Ökopark" erklärten heute BUND und NABU übereinstimmend. Deshalb sei auch die Heranziehung der zur Bio-Informenta in Auftrag gegebenen Studie nicht zielführend. Das Projekt Bio-Informenta sei aus Kostengründen nicht gewollt.

Es gehe hier vielmehr darum, mit anschaulichen Modellen eine landesweit neue wissenschaftliche Qualität im Bereich der Umweltbildung präsentieren zu können. In verschiedenen anerkannten Einrichtungen der Umweltbildung sollten Modelle zu jeweils unterschiedlichen Themen aufgestellt und so ein landesweites Netzwerk "Natur verstehen - von der Natur lernen" errichtet werden. Hierfür sind das in Gründung befindliche "Zukunftshaus Westküste" von BUND und der Stiftung Mensch, das vom Kreis Dithmarschen und zahlreichen örtlichen Verbänden mitgetragen wird, das NABU-Reservat Wallnau zur Erweiterung des Ausstellungsbereiches, die Arche Warder, der Natur- und Erlebnispark Uhlenkolk in Mölln sowie das Landesmuseum Molfsee vorgesehen. 
Die Exponate sind mehrfach ausgezeichnet und unzweifelhaft von hohem wissenschaftlichen Wert, wie Gutachter der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) bestätigen. BUND und NABU können nicht nachvollziehen, dass es jetzt so große Widerstände innerhalb der Regierungskoalition gegen einen Ankauf der Objekte gibt, zumal im Gegensatz zur Bio-Informenta nicht das Land, sondern die Einrichtungen die Folgekosten tragen würden. Vor Beantragung der Mittel hatten sich die Verbände sowohl bei der SPD als auch bei den Grünen über die Erfolgsaussichten eines solchen Antrages informiert.

"Führende Grünen-Politiker hatten uns versichert, dass es von den Grünen zwar keine aktiv-öffentliche Unterstützung, aber auch keinen Widerstand gegen dieses Projekt geben würde, da es im Bereich des SPD-geführten Bildungsministeriums angesiedelt sei." erklärte NABU-Landesvorsitzender Hermann Schultz. "Dass jetzt ausgerechnet die Grünen eine neue Qualität der Umweltbildung verhindern wollen, erstaunt doch sehr." Empört sind die Verbände auch über die Haltung von Bildungsministerin Waltraud Wende und ihrem Staatssekretär Rolf Fischer.

"Nachdem das Bildungsministerium erst das Projekt Bio-Informenta lange verschleppt hat, will Waltraud Wende auch nichts mit wissenschaftlicher Umweltbildung zu tun haben. Offensichtlich hat sie einen zu großen Apparat nicht im Griff." kritisierte BUND-Vorstandssprecher Hans-Jorg Lüth. "Es ist ein Problem der Landesregierung, dass sich Bildungsministerium und Umwelt-Ministerium hinter den Kulissen anscheinend wechselseitig hierfür die Verantwortung zuschieben." "Dem SSW sind die geplanten Standorte offensichtlich zu weit von Dänemark entfernt, hier könnte mit dem Naturkundemuseum Niebüll nachgebessert werden." erklärten Lüth und Schultz übereinstimmend.

Es dürfe nicht sein, dass ein entscheidendes Zukunftsprojekt, das landesweit eine hohe wissenschaftliche Qualitätsverbesserung in der Umweltbildung bringen würde, auf dem Altar parteipolitischer Querelen geopfert werde. NABU und BUND appellieren daher eindringlich an alle Landespolitiker, sich auf den Wert umweltpädagogischer, wissenschaftlich fundierter Bildung zu besinnen. 
"Umweltbildung ist eine wichtige Investition in die Köpfe der Menschen, eine Zukunftsinvestition, die mit darüber entscheiden wird, welche Chancen Schleswig-Holstein künftig haben wird.", stellen NABU und BUND fest.

Ansprechpartner:

Hermann Schultz, NABU-Landesvorsitzender, Handy Nr. 0177-2475220

Hans-Jörg Lüth, BUND-Vorstandsprecher, Handy Nr. 0178-2321774

Vorgesehene Einrichtungen im ersten Schritt:

  1. BUND: Aufbau des Zukunftshauses Westküste in Meldorf mit dem Bereich Partnerschaft Mensch-Natur mit den Schwerpunkten Ernährung und Gesundheit
  2. NABU: Erweiterung des Ausstellungsbereiches im Wasservogel-Reservat Wallnau auf Fehmarn um den Bereich Leistungsskala der Wasservögel
  3. Stadt Mölln: Im Natur- und Erlebnispark Uhlenkolk soll eine Erweiterung zum Ausstellungsbereich Wald erfolgen
  4. Arche Warder: Hier ist eine Erweiterung um das Themenfeld Agrarbereich Mensch vorgesehen
  5. Landesmuseum Molfsee / Naturkundemuseum Niebüll 

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