BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Transformationsfonds braucht Ergänzungen - Anpassung an den Klimawandel nur mit der Natur!

11. Januar 2024 | Stellungnahme, Landespolitik, Biologischer Klimaschutz

• Stellungnahme des BUND SH zur Einrichtung eines Transformationsfonds des Landes Schleswig-Holstein • Biologische Vielfalt und Klimaschutz müssen zusammengebracht werden • Fokus auf CO2-Speicherung in Mooren, Wäldern und anderen intakten Ökosystemen

Konjunkturpaket für Klimaschutz Konjunkturpaket für Klimaschutz  (A. Socha / pixabay)

 Zur Finanzierung der Anpassung an den Klimawandel in Schleswig-Holstein diskutiert der Finanzausschuss die Schaffung eines Sondervermögens (Transformationsfonds). In seiner Stellungnahme an den Ausschuss betont der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Schleswig-Holstein e. V. (BUND SH), dass die gezielte Finanzierung nachhaltiger Maßnahmen grundsätzlich sehr positiv ist. Im Entwurf der SPD fehlt allerdings ein Aspekt, den der BUND SH für elementar hält: der biologische Klimaschutz, also der Biotopschutz und die Speicherung von Treibhausgasen etwa in Mooren, Wäldern, Grünland und in den Seegraswiesen der Meere. Der BUND fordert dringend, dieses Thema zu ergänzen.

„Wir brauchen den biologischen Klimaschutz! Nur mit einer nachhaltigen Sicherung der biologischen Lebensgrundlagen kann ein dringend benötigter Klimaschutz für den Menschen und seine Lebensumgebung grundsätzlich funktionieren“, sagt Joachim Schulz, stellvertretender Vorsitzender des BUND-Arbeitskreises Land und Natur. „Neben technischen Klimaschutz-Maßnahmen und Energieeinsparung ist der biologische Klimaschutz eine entscheidende Voraussetzung für die Wirksamkeit der Maßnahmen und damit für den Erhalt unseres Lebens. Genau dieser Zusammenhang muss sich in politischen Konzepten und Maßnahmen widerspiegeln. Unsere Politik muss endlich begreifen, dass Lebensraum- und Biotopschutz grundsätzlich mit einer CO2-Minderung gemeinsam gedacht werden müssen. Nur Geld für Technik und weitere Lebensraumzerstörung auszugeben ist und bleibt kontraproduktiv“ so Schulz.

In den vergangenen Jahren hat Schleswig-Holstein bis zu 50% seiner wertvollsten Biotope verloren. Die meisten von ihnen haben auch eine große Bedeutung für den Klimaschutz. Biotope zu erhalten und wiederherzustellen muss deshalb Priorität bei der Verwendung des Sondervermögens haben.

Bini Schlamann, Agrar- und Biodiversitätsreferentin des BUND SH, ergänzt: „Wir befinden uns derzeit in einer Doppelkrise von Artenschwund und Erderhitzung. Ein echter Wandel geht nur mit der Natur und nicht gegen sie! Die Anstrengungen bezüglich des biologischen Klimaschutzes des Landes sind noch viel zu gering und müssen dringend ausgebaut werden. Das mahnen wir schon lange an.“

Über den biologischen Klimaschutz lassen sich Maßnahmen für Biodiversitäts- und Klimaschutz miteinander verbinden: Kohlenstoffdioxid wird gespeichert und gleichzeitig wertvoller Lebensraum für viele seltene Arten geschaffen. In Schleswig-Holstein geht es hierbei insbesondere um die Wiedervernässung von Mooren, die Schaffung von Grünlandstandorten, Waldumbau und Aufforstung, Meeresschutz sowie die Sicherung und Erweiterung des Biotopverbundes und den konkreten Biotopschutz.

Die Stellungnahme des BUND SH zum geplanten Transformationsfonds des Landes Schleswig-Holstein finden Sie unter www.bund-sh.de/publikationen/.

Für weitere Informationen

Bini Schlamann
Agrar- und Biodiversitätsreferentin
Mail: bini.schlamann(at)bund-sh.de

Pressekontakt

Sina Clorius
Tel. 0179 2630518
Mail: sina.clorius(at)bund-sh.de

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