Apfel
Schon in der germanischen Mythologie spielten Äpfel eine bedeutende Rolle. Die Göttin Idun war Hüterin über die goldenen Äpfel, die dem göttlichen Geschlecht der Asen die Unsterblichkeit verliehen.
In der keltischen Mythologie wird die Insel Avalon als Paradies geschildert. Avalon geht auf das walisische Wort "abalos" zurück, was "Äpfel" bedeutet. Die Ufer der heiligen Insel sollen von Apfelplantagen gesäumt gewesen sein.
Auch gibt es einige Liebesbräuche, welche in der Andreasnacht ihre Anwendung finden und sich rund um Äpfel drehen. Zum einen gab es das Apfelorakel: Ein Apfel wurde so geschält, dass die Schale ein langes Band bildet und dieses Band wird anschließend über die linke Schulter geworfen. Aus der Lage der Schale lässt sich nach altem Glauben der Anfangsbuchstabe des Zukünftigen ablesen. Ein weiteres Orakel ist der Apfel selbst, nachdem ein Mädchen ihn unter beiderseitigem Schweigen von einer Witwe geschenkt bekam. Wenn sie die eine Hälfte vor und die andere nach Mitternacht isst, wird sie von ihrem Ehemann träumen. In England gab es den Brauch, dass ein Mädchen den Namen ihres Angebeteten murmelnd Apfelkerne ins Feuer warf. Platzten diese laut, bestand Hoffnung auf eine glückliche Beziehung.
Schon seit Ewigkeiten ist der Reichsapfel, stets im Besitz des Kaisers, Symbol für Herrschaft und Macht. Die Kugel ist Symbol für die Erde und zeigt die Allmacht des Kaisers, das Kreuz ist das Bekenntnis zum Christentum.
Die Stadt New York trägt seit Beginn des 20. Jahrhunderts den Spitznamen "Big Apple". Der Ursprung ist unbekannt.
Der erste Mikrocomputer mit graphischer Benutzeroberfläche wurde von Steve Jobs nach der Apfelsorte "McIntosh" benannt. Der angebissene Apfel als Logo der Marke etablierte sich.
Auch in der Märchenwelt sind Äpfel zu finden. Schneewittchen biss nicht etwa in ein vergiftetes Käsebrot, bevor es in den Schlaf fiel, sondern in einen Apfel. Goldmarie und Pechmarie im Märchen "Frau Holle" wurden auch von einem Apfelbaum angefleht, doch ein Herz zu haben und seine vielen Äpfel zu ernten.
Die Gründung der Schweiz wurde durch den legendären Apfelschuss des Wilhelm Tell beschlossen.
Kirsche
Die Kirsche wird in Japan verehrt wie kein anderer Baum. In Asien, im antiken Griechenland und in Rom wurden Süßkirschen als Boten der Götter angesehen und galten als Früchte des Himmels. Buddha wurde unter einem Kirschbaum geboren, der seiner Mutter während der Niederkunft einen Zweig entgegen streckte, an dem sie sich festhalten konnte.
Diese Obstbäume gelten teilweise auch als Wohnstätte von Wald- und Baumgeistern.
Im antiken Griechenland war die Kirsche der Baum der Artemis, welche die Göttin der Fruchtbarkeit war und für Geburt und Freude stand. Auch war sie neben der Jagd die Göttin des Waldes, des Mondes und die Hüterin von Frauen und Kindern.
Der Sage nach ist der Kirschbaum die Heimat des legendären Phönix.
Während der Christianisierung entstand der Brauch, am 4. Dezember – dem Tag der Heiligen Barbara – Zweige der Kirsche ins Haus zu holen, welche dann zu Weihnachten blühen.