Damals hieß es, sie würde den Fischern Konkurrenz machen. Aber auch als sie nicht mehr gejagd wurden, hatten die Kegelrobben es in der Ostsee schwer. Die Ostsee wurde immer verdreckter, die Belastung mit Giftstoffen stieg – mit fatalen Folgen für die Reproduktion der Kegelrobben. Der Kegelrobbenbestand der Ostsee sank auf weniger als 3.000 Tiere.
In den vergangenen Jahren haben sich die Kegelrobbenbestände in der nördlichen Ostsee erholt. Hier leben heute wieder mehrere zehntausend Kegelrobben. Und auch nach Deutschland – in den südlichen Teil der Ostsee – kehren sie zurück. So kann man heute zum Beispiel vor der Greifswalder Oie Kegelrobben beobachten.
In der Nordsee sieht es schon länger gut aus für die Kegelrobben. Deutsche Kegelrobben-Wurfplätze liegen an der Nordsee zwischen Sylt und Amrum, zwischen Borkum und Juist, auf Helgoland und bei der niederländischen Insel Terschelling.
Nur gucken! Nicht anfassen! Und keine Sorgen machen!
Die kleinen, gut genährten Baby-Kegelrobben liegen während der Saugzeit wie kleine Tönnchen am Strand, ihre Fettschicht hält sie warm. Oft sind sie alleine am Strand, während das Muttertier zum Fischfang im Meer unterwegs ist. Immer wieder passiert es, dass sie dann fälschlicherweise von Strandbesuchern als verlassen betrachtet und gestört wird.
Daher werden an stark besuchten Strandabschnitten, an denen junge Kegelrobben liegen, die BesucherInnen durch betreuende Naturschutzverbände umgelenkt und über den Robbenschutz informiert.
Was Sie schon immer über Kegelrobben wissen wollten
- Kegelrobben sind hart im Nehmen – und bringen mitten im Winter, meist Ende Dezember/Anfang Januar ihre Jungen zur Welt.
- Ihren Namen verdanken sie der kegelförmig verjüngten Schnauze. Im Englischen werden sie auch "Horsehead" (Pferdekopf) genannt.
- Kegelrobben-Männchen können bis zu 230 Zentimetern lang werden und über 300 Kilogramm auf die Waage bringen. Sie sind damit das größte Raubtier Deutschlands.
- Die Jungtiere kommen mit einem flauschig weichen Fell zur Welt. Das weiße Fell ist für ein Leben im Packeis die optimale Tarnung.
- Der Nachwuchs saugt nur etwa zwei Wochen lang beim Muttertier. Die Muttermilch hat einen Fettgehalt von 50 Prozent und die Jungtiere nehmen 1,8 Kilo pro Tag zu – hauptsächlich in die Breite.