BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Die Wechselkröte (Bufotes viridis)

Die Wechselkröte (Bufotes viridis), auch Grüne Kröte, ist ein Froschlurch aus der Familie der Kröten. Europaweit existieren ca. fünf verschiedene Formen innerhalb des Artenkreises, die sich taxologisch jedoch nicht klar voneinander abgrenzen lassen.

Aussehen

Äußerlich ist die Wechselkröte der Kreuzkröte sehr ähnlich. Vor allem durch den hellen Rückenstreifen – den die Wechselkröte nicht aufweist – heben sich beide Arten voneinander ab. Bezeichnend für die Wechselkröte ist eine deutlich abgesetzte grünliche Fleckenmusterung auf einem sonst weißlich-grau gefärbten Rücken. Auch die Bauchseite ist weißlich-grau, zeigt jedoch nur kleinere dunkelgrüne Marmorierung. Die Pupillen der Wechselkröte sind waagerecht und die Iris grün-gelb gefärbt. Die Männchen verfügen über einen größeren Kopf, muskulösere Vorderbeine und eine diffusere Rückenzeichnung als die Weibchen, auch sind die Weibchen grundsätzlich weißlicher gefärbt. Die Männchen erreichen eine Körpergröße von bis zu 8 cm, die Weibchen bis 9 cm. Etymologisch speist sich der Name entweder aus dem wechselnden Fleckenmuster der Kröten oder aus dem Vermögen der Tiere, ihre Grundfarbe der Umgebungshelligkeit anpassen zu können.  

Lebensweise und Ernährung

Verbreitet ist die Wechselkröte im kontinental-mediterranen Mitteleuropa, ist Süd- und Osteuropa bis hin nach Asien und Nordafrika. In Deutschland ist die Art vor allem im Nordwesten kaum anzutreffen, lediglich in Ostdeutschland ist noch eine stabile Population gegeben. Ansonsten ist die Bestandssituation schlecht. Als Lebensraum bevorzugt die Wechselkröte sonnenintensive, offene vegetationsarme Trockenbiotope, das Bergland wird weitgehend gemieden. Verbreitet ist sie vor allem auf Brachlandfeldern und in Abgrabungsflächen.

Abhängig von der Umgebung verbringt die Wechselkröte den Winter im Boden. Die Laichzeit der Kröten umfasst die Monate April bis Mai, wenn die Gewässertemperatur in den bevorzugten Tümpeln ausreichend hoch ist. Während dieser Phase halten sich die Männchen im Wasser auf und locken die Weibchen über einen trillernden Balzchor an. Die Weibchen legen Laichschnüre ab (vor allem in Kiesgrubentümpeln), die zwischen 2000 und 15000 Eier umfassen und bis zu vier Meter lang sein können. Die Metamorphose zu Jungkröten dauert bis zu vier Monate, die Geschlechtsreife tritt nach zwei bis vier Jahren ein.

Als Nahrungsgrundlage dienen der Wechselkröte vor allem Insekten und Ameisen, während die Jungkröten Blattläuse und Milben bevorzugen. Die Nahrungsaufnahme erfolgt primär in der Nacht, bei Regen auch am Tag.

Gefährdung und Schutz

Die natürlichen Lebensräume der Wechselkröte sind vor allem durch die Beeinträchtigung von Kleingewässern über Müll- und Düngereinträge sowie weitere Umweltgifte bedroht. Kritisch sind auch die Lebensraumeingriffe durch Rekultivierung, Brachlandumnutzung oder Bebauung von Ödland. Auf der Roten Liste der Bundesrepublik ist die Wechselkröte als „stark gefährdet“ eingestuft. Entsprechend ist sie nach der FFH-Richtlinie (Anhang IV) des Bundesnaturschutzgesetzs „streng geschützt“; das heißt, sie darf weder gefangen noch getötet werden. Auch ist es untersagt, in ihre Lebensräume einzudringen.

Eine wichtige Massnahme zur Bestandserhaltung der Wechsel ist die Sicherung ihrer Wanderwege und die (Wieder-)Vernetzung ihrer Biotope und Lebensräume.

 

 

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