BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Das Leben der Wildbienen

Wenn wir im Alltag von Bienen reden, dann haben wir meistens das Bild einer typischen Honigbiene vor Augen. Dabei gibt es weit mehr Bienenarten. Die wild lebenden Verwandten der Honigbienen werden als Wildbienen zusammengefasst. Dazu gehören beispielsweise Hummeln sowie Seiden- und Sandbienen. Manche Arten können leicht mit Wespen oder Schwebfliegen verwechelt werden. In Schleswig-Holstein gibt es knapp 300 verschiedene Wildbienenarten, von denen über die Hälfte auf der Roten Liste steht. Wildbienen weisen stark unterschiedliche Verhaltensweisen auf. So bauen sie ihre Nester an den verschiedensten Orten, z.B. oberirdisch in toten Bäumen und Mauerritzen oder unterirdisch im Sand. Bis auf die Gattung der Hummeln leben sie überwiegend solitär. Es gibt auch parasitäre Wildbienen, so genannte Kuckucksarten, die zur Eiablage die Nester anderer Wildbienenarten nutzen.

Einsiedler- oder Solitärbienen

Solitärbienen

Rote Mauerbiene  (Pixabay)

Solitäre Bienen bauen ihre eigenen Nester und versorgen ihre Brut selbst. Es gibt keine Staatenbildung und keine weiteren Individuen im Nest. Die befruchtete Königin sucht sich nach dem Winter eine geeignete Stelle und beginnt mit dem Nestbau. Dabei baut sie aus Wachs bis zu 30 verschiedene Brutzellen. Die Zellen werden nacheinander gefertigt. Jede Zelle wird mit ausreichend Futter für die Larve versehen, mit einem Ei belegt und anschließend verschlossen. Der Nestbau dauert zwischen vier und sechs Wochen. Die Futterration reicht bis zum Schlupf der Larve. Die Königin erlebt den Schlupf der nachkommenden Generation nicht mehr, da sie nach Vollendung der Eiablage stirbt.

Kommunale Bienen

Sie führen ein Leben, das denen der solitären Bienen sehr ähnlich ist. Allerdings bauen hier zwei bis drei Weibchen ein Nest zusammen auf. Innerhalb dieser Wohngemeinschaft kümmert sich aber jedes Weibchen selbstständig um ihre Brutzellen und die Futterbeschaffung. Die Eiablage und der Schlupf der Larven verläuft aber gleich zu den solitären Bienen.

Soziale Bienen

Primitiv-eusoziale Lebensweise

Ein Weibchen startet am Anfang wie eine Solitärbiene mit dem Nestbau. Sobald die Arbeiterinnen schlüpfen beginnt die Arbeitsteilung. Der Staat bricht allerdings mit dem Schlupf der Geschlechtstiere, der Jungköniginnen und Drohnen, zusammen. Diese Staaten sind einjährig und werden jedes Jahr wieder aufs Neue von einer Königin aufgebaut.

Hoch-eusoziale Lebensweise

In einem Stock gibt es eine befruchtete Königin, die fortwährend Eier legt. Desweiteren gibt es teilweise tausende unfruchtbare Weibchen, die „Arbeiterinnen“ sind und alle anfallenden Aufgaben im Stock übernehmen. Diese Arten bauen zusammenhänge Kammern aus Wachs, welche die typischen, uns bekannten Waben bilden. In diesen Waben entwickeln sich die Eier und Larven oder es werden Futtervorräte für den Winter eingelagert.  

Die hoch-eusozial lebenden Bienenvölker sind mehrjährig und können als Kollektiv überwintern. Im Winter formen sie eine Traube im Stock und wärmen sich gegenseitig. Sie können eine Temperatur von bis zu 20°C aufrechterhalten.  

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