BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

BUND appelliert: Windenergiepläne nicht als Wahlkampfthema missbrauchen!

06. Dezember 2016 | Energiewende, Klimawandel

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Schleswig-Holstein begrüßt den Beschluss und die Veröffentlichung der neuen Pläne zum Ausbau der Windenergie in Schleswig-Holstein. Der BUND appelliert an alle Parteien, das Thema nicht im Wahlkampf für populistische Forderungen zu missbrauchen. Des Weiteren müsse die Netzplanung an die zukünftige, räumliche Verteilung der Energieproduktion angepasst werden.

„Endlich liegen Karten auf dem Tisch, über die geredet werden kann. Und wir hoffen, dass sie handwerklich gut gearbeitet sind, damit sie im weiteren Verfahren nicht zerredet werden“, äußert sich Carl-Heinz Christiansen, stellvertretender BUND-Landesvorsitzender, in einer ersten Stellungnahme. „Besonders appellieren wir an die Parteien, im Wahlkampf nicht zu versuchen, den notwendigen Schutz der Menschen und die Belange des Naturschutzes gegeneinander auszuspielen“, so Christiansen weiter.

„Der Landesplanung liegen die Anforderungen des BUND für einen menschen- und naturverträglichen Ausbau der Windenergie vor. Wir werden prüfen, inwieweit diese berücksichtigt wurden und als Anwalt der Natur Stellung beziehen“, erläutert Tobias Langguth, BUND-Naturschutzreferent. „In einer ersten Bewertung der Pläne fällt neben dem überraschenden Rückzug aus der Nordsee-Marsch besonders auf, dass in Ostholstein keine Vorrangflächen ausgewiesen werden sollen, obwohl dort bereits zahlreiche Windenergieanlagen stehen. Diese werden also im Laufe der nächsten Jahre verschwinden. Da stellt sich natürlich die Frage: Wird die 380 kV-Stromtrasse, die Ostküstenleitung, überhaupt noch benötigt?“, so Langguth.

In keinem anderen Bundesland wurde bisher so flächendeckend und anhand so vieler Kriterien eine Planung zum Ausbau der Windenergie vorgelegt wie in Schleswig-Holstein. Nach Ansicht des BUND sollte das umfangreiche Verfahren zur Ermittlung der Vorrangflächen für Windkraft auch als Vorbild für die anderen Bundesländer dienen. „Neben dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien muss die Landesregierung aber auch noch weit mehr Ehrgeiz beim Energiesparen entwickeln. Denn Energiesparen und Effizienzsteigerung sind nicht nur notwendig für den Klimaschutz und die Energiewende, sondern auch sozial und ökonomisch sinnvoll", so Christiansen abschließend.

Pressekontakt:

Tobias Langguth, Diplom-Biologe, BUND-Naturschutzreferent
Tel. 0431 66060 51, Mobil 0170 43 62 360, E-Mail tobias.langguth(at)bund-sh.de

Carl-Heinz Christiansen, stellvertretender BUND-Landesvorsitzender Tel. 04661 56 91, E-Mail: carl-heinz.christiansen(at)bund-sh.de 

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