Bis 2040 klimaneutral: BUND fordert naturverträgliche, engagierte Energiewende

17. Juni 2016 | BUND, Klimawandel, Energiewende

Auf seiner außerordentlichen Delegiertenversammlung in Neumünster bekräftigte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Schleswig-Holstein am Freitag die Notwendigkeit, dass Schleswig-Holstein bis 2040 CO2-neutral wird. Die Delegierten beschlossen einen umfangreichen Leitantrag, der den Erhalt der biologischen Vielfalt und die Notwendigkeit einer dezentralen Energiewende gleichermaßen betont. Die Windenergie sei im Kampf gegen die globale Erwärmung unverzichtbar, beim Ausbau müsse jedoch Rücksicht auf Natur, Landschaft und Menschen genommen werden.

„In den vergangen Wochen haben wir vor allem den Windkraftausbau im Land intensiv auf allen Ebenen des Verbandes diskutiert. Es war nicht einfach, denn Windenergie ist selbstredend ein Eingriff in Natur und Landschaft“, erläutert Claudia Bielfeldt, BUND-Landesvorsitzende. „Ebenso eindeutig ist für alle BUND-Mitglieder, dass die globale Erwärmung bisher scheinbar unaufhaltsam voranschreitet. Unsere Abhängigkeit von fossilen Energiequellen muss endlich überwunden werden. Schleswig-Holstein leistet als Windland dafür einen wichtigen Beitrag. Es gibt keine Alternative zu einer regenerativen Energiegewinnung, wenn wir den Klimawandel bremsen wollen“, so Bielfeldt weiter.

Die Delegierten beschlossen einen Anforderungskatalog für einen naturverträglichen Windenergieausbau in Schleswig-Holstein. So seien unter anderem alle Naturschutzvorranggebiete, wie Naturschutzgebiete, aber auch Landschaftsschutzgebiete und Charakteristische Landschaftsräume von Windkraftanlagen freizuhalten. Dies gelte auch für Gebiete mit Bedeutung für den Vogelzug oder Fledermäuse. Ebenso müssten die gesundheitlichen Aspekte für Anwohner berücksichtigt werden und entsprechende Abstände von Windkraftanlagen zu Wohngebäuden anhand aktuellster, wissenschaftlich anerkannter Erkenntnisse festgesetzt werden.

„Die bisher stiefmütterlich behandelte Wärme- und Verkehrswende wird zu großen Teilen auch auf Strom als Energiequelle setzen. Deshalb brauchen wir jetzt engagierte Programme für Energieeinsparungen und Effizienzsteigerungen“, ergänzt Carl-Heinz Christiansen, stellvertretender BUND-Landesvorsitzender. „Jede Kilowattstunde, die wir sparen, entlastet auch Landschaft und Natur in Form nicht mehr notwendiger Stromerzeugung. Ein weiterer Zubau der Erneuerbaren wird aber unvermeidlich bleiben. Dies geordnet und bürgernah zu gestalten, ist vordringlich. Klimaschutz und Naturschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern müssen als gleichrangige Ziele nebeneinander Berücksichtigung finden. Klimaschutz ist auch Naturschutz und umgekehrt“, schließt Christiansen ab.

Download: Vollständiger Text des beschlossenen Antrags zur Energiewende

Pressekontakt:
Dr. Claudia Bielfeldt, BUND Schleswig-Holstein, BUND-Landesvorsitzende
Mobil 01520 8813592, E-Mail: claudia.bielfeldt(at)bund-sh.de

Carl-Heinz Christiansen, BUND Schleswig-Holstein, stellvertretender BUND-Landesvorsitzender
Tel. 04661 56 91, E-Mail: carl-heinz.christiansen(at)bund-sh.de 

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