Hier geht es zum ersten Projektjahr 2020
Sie interessieren sich weiter für unser Projekt? Wir befinden uns derzeit im Projektjahr 2024, aber interessiert Sie wie das Projekt im Jahr 2020 begann?
Gut die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Wie wir unsere Felder und Wiesen bewirtschaften und unsere Landschaften gestalten, hat erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung unserer heimischen Artenvielfalt. Seit Beginn der Zusammenarbeit mit Deutsche Postcode Lotterie steht der Schutz, Erhalt und die Entwicklung von Artenvielfalt bei unserer Arbeit im Fokus. Artenreiches Grünland bietet allein 3.500 Insektenarten Lebensraum, diesen wollen wir weiterhin schützen und entwickeln. Bisher konnten wir 300.000 Quadratmeter artenreiches Grünland entwickeln. In diesem Projektjahr werden weitere acht Hektar hinzukommen.
Seit 2020 entwickelt der BUND SH auf Föhr artenreiches Grünland. Jetzt kannst du ein Stück davon in deinen eigenen Garten bringen: Unter angela.ottmann@bund-sh.de erhältst du ein kostenfreies Samentütchen und ein Faltblatt zum Projekt! Mehr Informationen zu den Saamentütchen und Tipps zur Ausbringung gibt es auf unserer Internetseite zu den Saamentütchen
Hier stellen wir im Laufe des Projektjahres von März bis Februar monatlich eine Pflanzenart vor, die auf unseren Projektflächen vorkommt und einen für sie notwendigen Lebensraum hat und damit zur biologischen Vielfalt beiträgt. Hiervon profitieren alle Lebewesen: Insekten wie Laufkäfer, Würmer, Schwebfliegen, Schmetterlinge und Wiesenvögel wie Uferschnepfe, Kiebitz, Austernfischer, Rotschenkel und wir.
Das Gänseblümchen ist eine bei uns weit verbreitete und bekannte kleine, aber sehr robuste Wildpflanze mit weiß-rötlichen Strahlenblüten mit gelber Mitte.
Das Gänseblümchen blüht häufig schon zum Frühlingsanfang Ende März. Die Pflanze bildet dann übers Jahr zahlreiche Blütenstände bis weit in den Herbst. Die Blumen des Gänseblümchens sind keine Einzelblüten, wie es den Anschein hat, jede ist ein Blütenstand mit über 100 Einzelblüten.
Das Gänseblümchen gehört zu den Pflanzen, deren Verbreitung durch den Menschen maßgeblich beeinflusst wurde und wird. Denn erst durch die Anlage von Wiesen und Weiden und später von regelmäßig gemähten Rasenflächen hat sich die wüchsige Wildstaude so ausbreiten können. Sie vermehrt sich daher besonders in unseren Kulturlandschaften.
Das Wiesenschaumkraut ist eine typische Pflanze der Feuchtwiesen. Diese Lebensräume verschwinden immer mehr und daher ist dieses Kraut sehr selten geworden. Noch vor 20 Jahren konnte man zeitig im Frühjahr auf Föhrer Grünland große Bestände davon finden, heute ist die Naturschönheit zur Rarität geworden. Auch auf unseren Projektflächen tritt sie trotz Einsaat bisher nur vereinzelt auf, so auf einer kleinen Grünlandfläche in Oldsum. Im April und Mai kann man das Wiesen-Schaumkraut entdecken, mit ihren weißen bis zartrosa Blüten verkündet sie den Frühling. Sie hat rosettige Grundblätter, in denen Senföl und Vitamin C enthalten ist. Zur Blütezeit wächst ein hoher Stängel bis zu 50 cm hoch, an dessen Ende die Blütentraube sitzt. Die Pflanzen werden im April und Mai gern von Aurorafaltern besucht. Die Schmetterlinge saugen an den Blüten und legen auch ihre Eier an ihnen ab.
Eine artenreiche Grünland-Wiese besteht aus Kräutern und Gräsern. Das Wiesen-Lieschgras ist eines der vielen Süßgräserarten, die auch auf unseren Flächen vorkommen. Auch Gräser blühen, wie auf unserem Foto, erkennbar.
Es dient in der Landwirtschaft auch heute noch als nahrhafte Futterpflanze und auch Schmetterlingsarten und deren Raupen lieben das in Europa heimische Gras als Nahrungsquelle. Das Wiesen-Lieschgras ist zudem Nahrungsquelle für den "Dunklen Kanalkäfer". Eine Vielfalt am Boden bedeutet auch eine Vielfalt um den Boden herum und in der Luft. Hierzu ist eine Vielzahl von Kräutern und eben auch Gräsern unabdingbar. Das Wiesen-Lieschgras ist in ganz Deutschland verbreitet und steht (noch) nicht auf der Roten Liste. Jedoch wird auf intensiv landwirtschaftlich genutzten Grünlandflächen oft mit Mono-Kulturen, meist dem Weidelgras, gearbeitet.
Wir entwickeln zusammen mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege e. V. seit vier Jahren artenreiche Grünlandflächen mit der örtlichen Landwirtschaft. Artenarmes Grünland wird mittels Regio-Saatgut und Mahdgutübertragung aufgewertet. In vielen Fällen konnten FFH-Lebensraumtypen vom Typ Flachland-Mähwiese entwickelt werden. Ein weiterer Fokus wird auf die ornithologische Bedeutung der artenreichen Wiesen für Wiesenlimikolen, allen voran die Uferschnepfe, gelegt.
Den Flyer mit weiteren Informationen und dem Programmablauf finden Sie hier
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Im Rahmen von Vorträgen und naturkundlichen Führungen werden wir im aktuellen Projektjahr unsere Natur-Dokumentation vorführen. Diese Projekt-Reportage zeigt anschaulich unsere Naturschutzarbeit im Grünland und verdeutlicht die Wichtigkeit in Bezug auf Erhalt und Wiederherstellung der Artenvielfalt auf agrarisch genutztem Grünland.
Sie interessieren sich weiter für unser Projekt? Wir befinden uns derzeit im Projektjahr 2024, aber interessiert Sie wie das Projekt im Jahr 2020 begann?
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