BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Für Klima und Biodiversität: Kühe auf die Weide

14. Juli 2023 | Landwirtschaft, Grünland, Klimawandel, Landespolitik, Knicks, Lebensräume, Moore

- BUND fordert Ökoregelung, Forschung, Beratung und Ausbildung - Wiesen und Weiden sind ein Schlüssel zur Krisenfestigkeit

Bundesarbeitskreis Agrar des BUND Bundesarbeitskreis Agrar des BUND

Kiel/Noer. Im Rahmen seiner Exkursion nach Schleswig-Holstein fordert der Bundesarbeitskreis Landwirtschaft des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (Milch-)Viehhaltung mit grünlandbasierten, heimischen Futtermitteln auf die Weide zu bringen. Beweidetes Grünland bietet ein großes Potenzial, Kohlenstoff im Boden zu binden. Entgegen der Kritik, dass Kühe klimaschädliche Treibhausgase ausstoßen, kann so die Weidewirtschaft in der Bilanz quasi als Ökosystemdienstleistung zum natürlichen Klimaschutz beitragen. 

„In vielen Bereichen der Landwirtschaft ist Weidehaltung ein wichtiger Beitrag für den Klima- und Biodiversitätsschutz. Ein durch Wiederkäuer beweidetes Dauergrünland braucht finanzielle Förderung!“, betont Tilman Uhlenhaut, Sprecher der Bundesarbeitskreises Landwirtschaft des BUND : „Ein wichtiger Baustein dafür ist es, eine zusätzliche Ökoregelung für Weidehaltung von Milchvieh im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU zu schaffen.“

Dr. Pia Turowski, Sprecherin des Landesarbeitskreises Land und Natur des BUND SH führt das so aus : „Landwirt*innen, die ihre Tiere vorwiegend auf der Weide halten, erbringen zusätzliche Leistungen für Tierwohl, Klima und Umwelt. Der finanzielle Mehraufwand gegenüber einer reinen Stallhaltung muss deshalb von der Gesellschaft getragen werden. Sonst besteht die Gefahr, dass Milchkühe komplett im Stall gehalten werden.“ Neben einer gezielten Förderung ist Forschung nötig, die auf Ergebnissen wie denen des Versuchsgutes Lindhof zur „Ökoeffizienten Weidemilcherzeugung“ aufbauen. „Schleswig-Holstein ist Gunststandort für die Weidehaltung. Bei Forschung, Ausbildung und Beratung zur Weidehaltung ist dringend eine politische Unterstützung notwendig, damit Schleswig-Holstein die im Dialogprozess für die Landwirtschaft vereinbarten Ziele für 2040 erreichen kann,“ fordert Turowski.

In Noer auf dem Versuchsgut Lindhof der Universität Kiel setzen Wissenschaftler*innen im ihrem Forschungsprojekt bewusst einen Kontrapunkt zur einseitigen Betrachtung der klimaschädlichen „Methankuh“: Sie zeigen auf, dass das Rind kein Klimakiller ist. Neben dem Lindhof reisen die 20 Mitglieder des Facharbeitskreises des BUND zu zwei Betrieben der Solidarischen Landwirtschaft Schinkeler Höfe. Mit dem Schleimanagement und dem Landschaftspflegehof Bunde Wischen besucht die Gruppe außerdem zwei erfolgreiche Kooperationen von Landwirtschaft und Naturschutz.

Hintergrundmaterial:

BUNDposition Zukunftsfähige Landwirtschaft – umweltverträglich, tiergerecht und sozial 2/2022 (bund-sh.de/position-landwirtschaft)

Kontakt für weitere Informationen

Bini Schlamann
BUND SH Agrar- und Biodiversitätsreferentin
Tel. 0176 603 652 96                                  
Mail: bini.schlamann(at)bund-sh.de

Pressekontakt
Martina Gremler
Tel. 0179 2630518
Mail: martina.gremler(at)bund-sh.de

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