BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Mehr extensive Weiden sind der Weg zu mehr Biodiversität im Grünland!

01. Februar 2023 | Grünland, Landespolitik, Landwirtschaft, Massentierhaltung, Lebensräume, Naturschutz, Stellungnahme

- BUND unterstützt Absicht der Landtagsfraktionen für mehr Weidehaltung - Nachhaltige Landwirtschaft dient Tierwohl, Biodiversität, Gewässer-, Klima- und Bodenschutz

Highlandrinder  (Dirk Koenig)

Kiel. In seiner aktuellen Stellungnahme zur Weidehaltung befürwortet der Bund für Umwelt und Naturschutz Landesverband Schleswig-Holstein e.V. (BUND SH) die Absicht der Landtagsfraktionen, Landwirt*innen darin zu unterstützen, ihre Tiere überwiegend auf Weiden zu halten. Schleswig-Holstein ist Gunststandort für Weidehaltung auch in der intensiven Milchproduktion. Das große Potenzial für die Biodiversität sieht der Umweltverband in einer extensiven Beweidung und das mit möglichst wenigen Arzneimitteln – nicht zuletzt um den ökologischen Erhaltungszustand der Grünlandlebensräume zu verbessern und ihn flächenmäßig auszuweiten. Erstellt wurde die Stellungnahme in Zusammenarbeit mit dem Biolandhof Bunde Wischen eG, der zugleich Demonstrationsbetrieb im EU-Landesprogramm Ländlicher Raum ist.

„Eine in der Intensität angepasste Weidehaltung ist die eierlegende Wollmilchsau der nachhaltigen Landwirtschaft. Sie dient sowohl Tierwohl und Biodiversität, als auch Gewässer-, Klima- und Bodenschutz. Außerdem prägt sie unsere Kulturlandschaft. Je extensiver die Beweidung und je geringer die Besatzdichte der Tiere, um so förderlicher für die Biodiversität,“ stellt Dr. Pia Turowski fest, Sprecherin des Landesarbeitskreises Land und Natur des BUND SH. Die Anforderungen an die Landwirtschaft haben an Komplexität gewonnen. Wenn wir Ernährung und Landwirtschaft nachhaltig sichern wollen, gelingt dies nur mit fruchtbaren Böden, sauberen Gewässern und ökologischer Vielfalt. „Dafür brauchen wir einen politischen Rahmen, der tatsächlich die Beweidung von Grünland fördert. Nur so können wir lokale Nährstoffkreisläufe schließen. Gleichzeitig müssen wir Tierzahlen reduzieren und auf synthetischen Stickstoffdünger und importierte Futtermittel verzichten“, so Turowski weiter und betont: „Wird die Funktion der Rinder als Landschaftsgärtner im Grasland berücksichtigt, sind sie keine Klimakiller sondern Klimaretter.“

Grund zu großer Sorge macht der qualitative Zustand des Grünlands in Schleswig-Holstein. Nahezu alle Grünland-Lebensraumtypen sind in einem schlechten Erhaltungszustand. Längst sind Allerweltsarten gefährdet. Der Schlüsselfaktor zur Stärkung von Biodiversität und Artenschutz im Grünland ist die sehr extensive Beweidung von Flächen, ohne zusätzliche Ausbringung von Düngung. Die Beweidung von Deichen mit Schafen ist zudem eine schonende und naturnahe Form des Hochwasserschutzes.

Stellungnahme Weideprämie

www.bund-sh.de/publikationen/detail/publication/gemeinsame-stellungnahme-des-bund-sh-und-bunde-wischen-eg-zur-weidepraemie

Für weitere Informationen
Bini Schlamann
Tel.: 0176 603 652 96
Mail: bini.schlamann(at)bund-sh.de  

Pressekontakt
Martina Gremler
Tel. 0179 2630518
Mail: martina.gremler(at)bund-sh.de

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