Der Ausbau erneuerbarer Energien ist ein wesentlicher Schritt, um den Klimawandel zu bekämpfen. Wie beim Wohnungs- oder Gewerbebau geht der Ausbau jedoch meist zu Lasten landwirtschaftlicher Flächen. Eine innovative Lösung, die landwirtschaftliche Nutzung und Energiegewinnung kombiniert, ist die sogenannte Agri-Photovoltaik (Agri-PV). Diese Photovoltaikanlagen können idealerweise in landwirtschaftlich Betrieben integriert werden, ohne die Fläche für den Ackerbau oder die Weidewirtschaft zu verlieren.

Agri-Photovoltaikanlagen bestehen aus Solarmodulen, die erhöht installiert werden, sodass darunter weiterhin Landwirtschaft betrieben werden kann. Die Module lassen sich dabei sowohl horizontal als auch vertikal montieren, manche Module können sogar der Sonne folgen. Diese Form der Nutzung verbindet die Vorteile der erneuerbaren Stromproduktion mit den Bedürfnissen der Landwirtschaft. So wird das Potenzial der Flächen optimal genutzt.

Darüber hinaus bieten die erhöhten Solarmodule einen natürlichen Schatten – in heißen Sommermonaten kann das vorteilhaft für Pflanzen und Tiere sein. Durch die verminderte Sonneneinstrahlung kann außerdem der Bewässerungsbedarf um bis zu 20 Prozent gesenkt werden.
Außerdem kann ein Großteil des Energiebedarfs der Betriebe durch den erzeugten Solarstrom genutzt werden, was zu einer Senkung der Energiekosten führt. Laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) würden bereits vier Prozent des deutschen Ackerlandes ausreichen, um mit Hilfe von Agri-Photovoltaikanlagen den gesamten  Strombedarf Deutschlands zu decken. Allerdings sind die deutlich höheren Stromentstehungskosten im Vergleich zu einer Freiflächen-Photovoltaikanlage ein Nachteil der Agri-PV.

Die Umsetzung von Agri-Solarparks erfordert eine sorgfältige Planung, um die Bedürfnisse der Landwirtschaft mit den Anforderungen der Photovoltaikanlagen in Einklang zu bringen. Wichtige Faktoren wie die Wahl des richtigen Standorts und die Auswahl geeigneter Solarmodule sind entscheidend, um den Erfolg von Agri-PV zu gewährleisten.

Agri-Solarparks zeigen, dass die Energiewende nicht zum Nachteil der Landwirtschaft sein muss. Jedoch sind Agri-Photovoltaikanlagen kostenintensiv in der Umsetzung, weshalb eine flächendeckende Installation schwer umzusetzen ist.  

Hintergründe zum Thema findet ihr hier: LINK