Bereits versiegelte Flächen - Potenzial für erneuerbare Energien

Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen nutzen bereits versiegelte Flächen zur Energiegewinnung (Henrik Vrieselaar / Adobe Stock)

Versiegelte Flächen, also Flächen, die mit Materialien wie Asphalt oder Beton bedeckt sind, stellen in vielen urbanen und industriellen Gebieten einen maßgeblichen Anteil der Flächen dar. Diese Gebiete, die häufig als Parkplätze, Gewerbeflächen oder Verkehrsflächen genutzt werden, haben keinen ökologischen Nutzen und tragen erheblich zur Erwärmung des Stadtklimas bei. Deshalb gilt es diese Flächen besonders effizient zu nutzen. 

Ein Beispiel für die Nutzung versiegelter Flächen ist die Installation von Photovoltaikanlagen auf Parkplätzen oder auf Dächern von Gebäuden. Diese Flächen sind bereits bebaut, sodass sie keine zusätzliche unversiegelte Bodenfläche beanspruchen, gleichzeitig zur nachhaltigen Energieproduktion beitragen können und eine Flächenkonkurrenz zwischen Landwirtschaft und Naturschutz vermieden werden kann.

Die Vorteile von Parkplatz-Photovoltaik sind zahlreich. Es entstehen Synergieeffekte zwischen bestehender Infrastruktur und erneuerbarer Energiegewinnung. Die Flächen bieten nach wie vor Parkmöglichkeiten für Fahrzeuge, dienen aber ebenso der Stromerzeugung. Dies wäre nicht nur ein Beitrag zur Energiegewinnung, sondern auch eine Möglichkeit, städtische Flächen effizienter zu nutzen. Ein weiterer Vorteil der Photovoltaiküberdachung ist der Schutz vor Witterung wie Regen und Schnee und ein Abkühlungseffekt durch die Verschattung. Zudem sind Parkplatzflächen verbrauchsnah gelegen, sodass eine Netzanbindung kostengünstig und einfach zu realisieren ist. Der erzeugte Strom kann direkt vor Ort zum Laden von Elektrofahrzeugen genutzt werden.

Die Nutzung versiegelter Flächen für erneuerbare Energien benötigt allerdings eine fundierte Planung und sorgfältige Umsetzung. Wichtige Faktoren sind dabei etwa die Tragfähigkeit der (Dach-)Flächen und die Integration von Speichermöglichkeiten für die erzeugte Energie. Außerdem ist die Installation von Parkplatz-Photovoltaiküberdachungen kostenintensiv und in Schleswig-Holstein nach §10 des Energiewende und Klimaschutzgesetzes (EWKG) bislang nur verpflichtend für neugebaute Parkplätze mit Stellflächen für über 100 Fahrzeuge. Eine Novellierung des EWKG sieht künftig eine Photovoltaik-Pflicht für Parkplätze mit über 70 Stellflächen für Fahrzeuge vor.

Insgesamt bieten versiegelte Flächen eine Möglichkeit, städtische Räume effizienter zu gestalten und gleichzeitig zur Energiewende beizutragen. Sie ermöglichen eine sinnvolle Nutzung bereits vorhandener Infrastruktur, ohne zusätzliche Flächen in Anspruch zu nehmen. So können versiegelte Flächen einen wichtigen Beitrag zur Schaffung von nachhaltigen Städten leisten und die Energiewende aktiv unterstützen.

Hintergründe zum Thema findet ihr hier: LINK

 

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