BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Aktionsbündnis „AKW Brokdorf abschalten“

19. April 2013 | Atomkraft

Als Mahnung an die Atomkatastrophe von Tschernobyl und deren Opfer wird am Sonntag, 21. April, am AKW Brokdorf eine Protest- und Kulturmeile stattfinden. Auch in Brokdorf ist jederzeit eine schwere Atomkatastrophe möglich. Außerdem entsteht in Brokdorf stündlich mehr als ein Kilogramm neuer Atommüll, für dessen sichere und dauerhafte Lagerung es bis heute keine Lösung gibt. Daran ändert auch ein Endlagersuchgesetz nichts. Atommüll wird nicht dadurch sicherer, dass er – wie jetzt diskutiert – statt nach Gorleben in andere unsichere Zwischenlager (Unterweser, Brunsbüttel) transportiert wird. Die Anti-Atom-Organisationen fordern daher die sofortige Stilllegung des AKW Brokdorf.

„Auch wenn jetzt intensiv über ein Verfahren für die Endlagersuche diskutiert wird: Eine sichere und dauerhafte Endlagerung des Atommülls ist damit noch keineswegs gefunden. Deshalb muss endlich Schluss damit gemacht werden, weiteren Atommüll zu produzieren, Brokdorf muss abgeschaltet werden“, so Dirk Seifert von ROBIN WOOD. Auch deshalb wird am kommenden Sonntag in Brokdorf demonstriert.

„Brokdorf ist nicht nur das weltweit erste AKW, das nach der Katastrophe von Tschernobyl 1986 trotz großer Proteste ans Netz ging: Mit dem Baustopp-Urteil von 1977 wurde auch klar, dass die gesamte Atommüllentsorgung in Deutschland ungelöst war. Um Brokdorf zu bauen und in Betrieb nehmen zu können, wurde Gorleben als Entsorgungsnachweis erfunden. Das war der Beginn der Entsorgungslüge. Bis heute hat sich daran nichts geändert“, so Karsten Hinrichsen von der Anti-Atom-Initiative Brokdorf-akut.

Jochen Stay von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt: „Deutschland produziert einen Überschuss an Strom und hat 2012 gar einen Höchststand von 20 Milliarden Kilowattstunden exportiert. Es ist also völlig unproblematisch für die Stromversorgung in Norddeutschland, das AKW Brokdorf abzuschalten.“

Marianne Kolter von der Anti-Atom-Initiative im Kreis Pinneberg weist auf die vielen realen Störfälle im AKW Brokdorf hin: „Das veraltete AKW Brokdorf ist besonders störanfällig, besonders gefährlich und völlig überflüssig. Darum fordern wir die schleswig-holsteinische Landesregierung auf, das AKW Brokdorf abzuschalten.“

Gisela Wieneke vom BUND Kreisverband Steinburg zur geplanten Aktion am 21. April: „Die Protestmeile zwischen den beiden Toren des AKW wird von Dutzenden 'Meilensteinen' gesäumt werden. Dort werden politisches Straßentheater, eine Brokdorf-Tschernobyl-Fotoausstellung und Kleinkunst zu sehen sein. Musikalische Meilensteine sind z. B. die bundesweit bekannten Beatpoeten, die LOLA Band aus Hamburg sowie LiedermacherInnen und Mitmach-Chöre mit Protest-Liedern. Sie alle sorgen für lautstarken Protest auf der Meile. Zudem werden Anti-Atom-Initiativen an ihren Meilensteinen über umweltpolitische Themen wie die Energiewende informieren.“

Informationen zum Ablauf der Aktion

  • Auftakt/Begrüßung: um fünf vor zwölf
  • dann zwei Stunden lang Protest- und Kulturmeile mit vielfältigem Programm
  • Kundgebung: ab 14 Uhr

Redebeiträge: Karsten Hinrichsen (Initiative Brokdorf-akut), Antonia Uthe (AG Schacht Konrad), Heike Wiegel (Initiative aufpASSEn), Hans-Jörg Lüth (BUND).

Musikbeiträge: Blaney & Heuer (Blues), „Mo“ Moritz Dortmund (HipHop/Percussion), Harald Winter (Liedermacher).

  • Ausklang auf Meile und Bühne: ab 15 Uhr

Weitere Informationen zur Protest- und Kulturmeile unter: www.anti-atom-demo.de

Für Rückfragen:

Ole Eggers, BUND-SH, Mobil: 0431 66 060 60

Karsten Hinrichsen, Initiative Brokdorf-akut, Telefon: 04829 - 7080

Im Bündnis "AKW Brokdorf abschalten" engagieren sich Bürgerinitiativen aus dem ganzen Norden gemeinsam mit den Umweltorganisationen BUND, ROBIN WOOD und Naturfreunde sowie den Anti-Atom-Organisationen .ausgestrahlt und contrAtom. 

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