BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

BUND kommentiert Landtagsdebatte zum Landesnaturschutzgesetz

17. September 2015 | Naturschutz

Zur heutigen Vorstellung der Novelle der Landesnaturschutz-, Landesjagd- und Landeswaldgesetze im Landtag von Schleswig-Holstein in Kiel kritisiert der Landesverband Schleswig-Holstein des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dass die Landesregierung weiterhin kein funktionierendes Konzept präsentiert, wie die Landwirtschaft ökologisch verträglicher werden kann. Für die weitere Diskussion im Landtag und in der Öffentlichkeit erhofft sich der BUND mehr Sachlichkeit und weniger Emotionalität.

"Zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen ist diese Novelle ein Anfang. Gerade im Bereich Jagd und Wald ist aber noch viel zu tun. Auch muss es Landwirten ermöglicht werden, ökologisch zu wirtschaften, ohne dass sie ihre Existenz gefährden", fasst Dr. Claudia Bielfeldt, Landesvorsitzende des BUND, die Debatte zusammen. "Wir benötigen nun im Landtag und in der Öffentlichkeit eine sachliche Diskussion auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, frei von emotionalen Vorwürfen und Anschuldigungen. Mehr Wissenschaft und Sachverstand, wie von Oliver Kumbartzky (FDP) gefordert, sind also zu begrüßen. Man kann nur hoffen, dass Schwarz-Gelb dies auch noch so sehen wird, wenn die wissenschaftlichen Fakten nicht der jeweiligen Parteilinie folgen", ergänzt Bielfeldt im Hinblick auf die Äußerungen aus Oppositionskreisen im Landtag.

"Die wissenschaftlichen Ergebnisse sind nicht wegzudiskutieren: Ungefährdet sind nur etwa ein Drittel aller Tiere, Pflanzen und Pilze in Deutschland. In Norddeutschland nehmen typische Grünlandarten rapide ab, die Hälfte der Grundwasserkörper im Land sind in einem schlechten Zustand. Auch die Trends für die Zustände der Lebensräume in Schleswig-Holstein zeigen weiterhin mehrheitlich nach unten. Vom Erfolg des freiwilligen Naturschutzes, den die FDP postuliert, keine Spur", erläutert Tobias Langguth, Referent für Naturschutz beim BUND. "Wir brauchen eine ehrliche Analyse der Ursachen für das Quasiversagen beim Naturschutz sowie der Folgen für die Bevölkerung. Heiner Rickers von der CDU setzt leider die falschen Prioritäten, wenn er vor allem Eigentum schützen will. Artensterben und Klimawandel nehmen auf politische Meinungen keine Rücksicht und sind im vollen Gange. Auf diese Bedrohung brauchen wir jetzt eine gesamtgesellschaftliche Antwort, die alle Menschen im Land mitnimmt", erklärt Langguth abschließend.

Pressekontakt:
Tobias Langguth, Diplom-Biologe, Referent für Naturschutz BUND Schleswig-Holstein
Mobil 0170/43 62 360, E-Mail: tobias.langguth(at)bund-sh.de

Dr. Claudia Bielfeldt, BUND-Landesvorsitzende
Mobil 01520/8813592, E-Mail: claudia.bielfeldt(at)bund-sh.de 

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