BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Fangquoten für die Ostsee sind eine Farce

16. Oktober 2018 | Meere

Die neuen Fangquoten für die Ostsee fürs nächste Jahr stehen fest und rufen auch beim BUND Empörung hervor. Erneut wurden die Empfehlungen der Wissenschaft missachtet. Eine in der Reform der gemeinsamen Fischereipolitik festgelegte nachhaltige Nutzung der Bestände ist so nicht möglich.

Haben wir die Meere bald leer gefischt?  (Free-Photos / Pixabay)

Vor allem der Dorsch- sowie der Heringsbestand der westlichen Ostsee sind von viel zu hohen Fangquoten betroffen. Seit Jahren schrammt der Dorsch am Zusammenbruch der Population vorbei, als Novum wurden sogar Bag limits für Freizeitangler erlassen. Nun zeigt sich endlich ein stärkerer Nachwuchsjahrgang und sofort wird die Quote wieder erhöht – um unglaubliche 70 Prozent! Dem Bestand wird keine Chance gelassen, sich auch über einen zufällig besseren Jahrgang hinaus zu erholen.
Ähnlich sieht es beim Hering aus. Diese Fischart hat neben der Überdüngung der Meere vor allem mit dem Klimawandel und veränderten Wassertemperaturen zu kämpfen. Während Wissenschaftler und Umweltverbände einen Fangstopp forderten und auch die EU-Kommission eine Reduzierung um 63 Prozent verlangte, wurde die Quote lediglich um 48 Prozent reduziert.
Erneut zeigt sich, dass den Verantwortlichen das dauerhafte Überleben unserer Fischpopulationen völlig egal ist, solange die Fischereilobby nur zufrieden ist. Und das auf Kosten von uns allen!

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