BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Tag des deutschen Apfels: Obst für alle

11. Januar 2018 | Streuobstwiesen, Stadtnatur, Naturschutz, Landwirtschaft

Anlässlich des „Tag des deutschen Apfels“ am 11. Januar macht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Schleswig-Holstein e.V. auf die Erhaltung alter Obstsorten zur Bewahrung der genetischen Vielfalt im Land aufmerksam.

Der großen Vielfalt alter Obstsorten an Formen, Geschmack und Verwendungsarten steht meist nur eine Handvoll Sorten im Supermarkt gegenüber

Kennen Sie den Polizeiapfel, die Winterbanane, den Pfannkuchenapfel oder den Himmelhahn? Dies sind einige Beispiele für alte Apfelsorten, die immer mehr in Vergessenheit geraten. Von den rund 2.000 Apfelsorten, die in Deutschland gelistet sind, ist im Supermarkt oft nur eine Handvoll zu finden. Hierbei handelt es sich meist um neue Sorten aus Übersee wie Pink Lady, Gala oder Jona Gold. Dabei zeichnen sich alte Sorten durch eine geschmackliche Vielfalt aus, enthalten viele Vitamine und sind oftmals sehr robust. Manche alte Apfelsorten sind im Gegensatz zu Neuzüchtungen sogar für Allergiker verträglich. Durch die Erhaltung alter Obstsorten wird auch die genetische Vielfalt bewahrt und so ein Reservoir für die Obstzüchtung geschaffen, um auf Klimaänderungen oder Krankheiten zu reagieren. Dies gewährleistet, dass auch unsere Kinder und Enkel noch kraftvoll in einen Apfel beißen können!

„Obst für alle“ bedeutet nicht nur, dass wir Menschen frisches und schmackhaftes Obst als gesundes Nahrungsmittel aus der Region schätzen, sondern dass Obstbäume auch Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sind. Besonders auf Streuobstwiesen, die durch eine Vielzahl unterschiedlicher hochstämmiger Obstarten und -sorten in verschiedenen Altersklassen in extensiver Nutzung gekennzeichnet sind, findet sich eine hohe Artenvielfalt. Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts ist bundesweit die Anzahl von Streuobstwiesen aus wirtschaftlichen Gründen und im Zuge von Siedlungsausbreitungen geschätzt um etwa 80 Prozent gesunken. Und mit ihnen sind auch die alten Obstsorten verschwunden.

In unserem „Netzwerk Streuobstwiesen Schleswig-Holstein“ setzen wir uns gemeinsam mit Partnern und norddeutschen Akteuren u.a. für die Erhaltung von Streuobstwiesen und alten Obstsorten ein. Werden auch Sie Teil des Netzwerkes und melden uns Streuobstbestände in Schleswig-Holstein, nutzen die Tauschbörse rund um Obst, nehmen an Veranstaltungen wie Schnittkursen teil oder beteiligen Sie sich an unserem Fotowettbewerb „Streuobstwiesen – mehr als nur Obst“. Wir freuen uns auf Sie!

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