BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

8. Nationale Maritime Konferenz – BUND kritisiert einseitige Themenauswahl und fordert ganzheitliches, nachhaltiges Handeln

08. April 2013 | Meere

Derzeit findet in Kiel die Achte Nationale Maritime Konferenz statt. Hier beraten Vertreter der verschiedensten Fachbereiche aus Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, sowie der Politik zur Zukunft der maritimen Wirtschaft. Dabei sollen Weichen für die zukünftige Entwicklung gestellt werden.

Doch leider zeigt sich bei genauerer Betrachtung ein auf wirtschaftliche Nutzung zentriertes Schmalspurprogramm: Neben Seeschifffahrt, Schiffbau und Hafenwirtschaft stehen zwar auch Diskussionen zu „Energie, Rohstoffe und Nahrung aus dem Meer“ an. Wichtige Themen wie z.B. die Vermüllung der Meere, Artenschutz oder die übermäßige Ausbeutung und Überfischung stehen aber nicht zur Debatte. Dabei sind auch hier alle gefordert: Forschung und Industrie bei der Entwicklung umweltschonender Alternativen und vor allem die Politik bei der Umsetzung verbindlicher Rahmenbedingungen.

Und auch bei Themen, die auf der Konferenz besprochen werden, rät der BUND zu einem umfassenderen Blick. So sieht er zum Beispiel die marine Aquakultur kritisch, da sich für die Meeresumwelt viele Belastungen und Gefahren ergeben, wie Nährstoffeinträge in ein ohnehin belastetes System oder das Einschleppen gebietsfremden Arten.

Ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor ist für die Küstenländer der Tourismus. Erholungssuchende messen intakten, sauberen Meeren einen hohen Stellenwert zu. Verschmutzte Strände oder verseuchtes Badewasser schrecken Einheimische und Gäste ab. Im eigenen Interesse sollten also alle am Schutz der Meere mitwirken.

Insgesamt betont der BUND die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Handelns.

„Die weitere wirtschaftliche Entwicklung darf nicht auf Kosten der Meere geschehen, sondern muss deren Schutz in den Vordergrund stellen“, betont Diplom-Biologin Stefanie Sudhaus. „Nur so können unsere Meere dauerhaft als vielseitig genutzte Quelle für die Nachwelt erhalten bleiben. Die Grenze der Belastbarkeit der Meere ist längst erreicht, genau wie beim Klimaschutz müssen wir das Ruder bei unserer wirtschaftlichen Handlungsweise dringend herum reißen.“

Für Rückfragen:

Diplom-Biologin Stefanie Sudhaus, Tel: 0431-66060-52 

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