„Mit der Wahl der Speer-Azurjungfer zur Libelle des Jahres wollen wir auf die schwieriger werdenden Lebensbedingungen für diese Insekten aufmerksam machen. Jahr für Jahr gibt es immer weniger dieser wunderschön schillernden Libellen in Deutschland. Mancherorts ist die Speer-Azurjungfer bereits ganz verschwunden“, so Heidrun Heidecke, Libellenexpertin vom BUND-Bundesverband. BUND-Landesgeschäftsführerin Dr. Ina Walenda ergänzt, die Speer Azurjungfer komme in Schleswig-Holstein nur selten vor.
Sie stehe zudem auf der Roten Liste der Libellen und sei stark gefährdet. Hauptverbreitungsgebiete seien die Geest und das östliche Hügelland. „Zum Erhalt der Bestände dieser Art müssen dringend Maßnahmen getroffen werden“, so Walenda.
„In der neuen und 2013 erscheinenden Roten Liste wird die Speer-Azurjungfer erstmals als „stark gefährdet“ eingestuft. Ursache für die abnehmenden Bestände sind vor allem der hohe Nährstoffeintrag in Gewässer durch die intensive Landwirtschaft sowie die Austrocknung von Gewässern durch eine zu hohe Wasserentnahme und den Klimawandel. Auch die intensive Teichwirtschaft macht der Speer-Azurjungfer das Leben schwer“, sagte Dr. Jürgen Ott, Libellenkundler von der GdO.
Die Speer-Azurjungfer lebt vor allem in Hoch- und Übergangsmooren, aber auch in Flachmooren und extensiv genutzten Teichen sowie in flachen nährstoffarmen Gewässern. Sie benötigt sauberes Wasser und eine üppige Ufervegetation. Je nach Witterung und Höhenlage erstreckt sich ihre Flugzeit von Ende April bis in den August, am aktivsten fliegt sie im Juni. Nach der Paarbildung erfolgt die Eiablage entweder durch das Weibchen alleine, meist jedoch im Tandem. Während der Eiablage können die Weibchen bzw. das Tandem über viele Minuten abtauchen und dann unter Wasser die Eier ablegen.
Seit 2011 wird die „Libelle des Jahres“ von der Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO) und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ausgewählt, um auf die Vielfalt und Schönheit der heimischen Libellenfauna und ihre Bedrohung aufmerksam zu machen. Von den 81 heimischen Libellenarten finden sich 48 Arten auf der aktuell noch gültigen Roten Liste gefährdeter Libellen.
Pressefotos der Blaugrünen Mosaikjungfer im Internet unter: www.bund.net/bildmaterial
Pressekontakt: Heidrun Heidecke, BUND-Libellenexpertin, Mobil: 0173-6062666