„Statt sich um eine fachgerechte Entsorgung zu kümmern, kippt die Stadt Hamburg ihren Nachbarländern den Dreck einfach ins Meer.“, kritisiert der stellvertretende BUND-Vorsitzende Hans-Jörg Lüth. „Seit Jahren drückt sich Hamburg um ein Entsorgungskonzept für den jährlich anfallenden Hafenschlick, der durch jede weitere Elbvertiefung zugenommen hat.“
Der Hafenschlick ist, selbst nach Angaben des Hamburger Senats, mit Schwermetallen und Giftstoffen belastet, teils über den zulässigen Grenzwerten. So weisen Cadmium, Kupfer, Zink und Quecksilber deutlich höhere Werte auf. Diese giftigen Stoffe reichern sich in der Nahrungskette an und landen über den eigentlich gesunden Fisch dann beim Menschen.
Der BUND fordert daher für die Ausbaggerung von Hafenschlick ein Monitoring, wobei der Schlick vorher auf den Schadstoffgehalt untersucht wird, bei Grenzwertüberschreitungen müssen die entsprechenden Partien gesondert entsorgt und behandelt werden. Der belastete Schlick dürfe nicht mit weniger belastetem vermischt werden, um die Grenzwerte einzuhalten. Entscheidend sei die Gesamtbelastung der Nordsee, die schon bisher durch Industrieabfälle und Abwässer teilweise stark belastet sei.
„Hafenschlick, der immer auch giftige Stoffe enthält, muss grundsätzlich an Land behandelt und dann entsorgt werden,“ fordert Hans-Jörg Lüth, „Die Nordsee muss als besonderer Lebensraum und als Nahrungsquelle erhalten bleiben, sie darf nicht länger als scheinbar billige Müllkippe missbraucht werden. Die schleswig-holsteinische Landesregierung darf die Untätigkeit des Hamburger Senats nicht länger unterstützen und sich so mitschuldig an der Verschmutzung der Nordsee machen.“
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