BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Interessen von Bürgern und Natur beim Windkraftausbau respektieren

20. Januar 2016 | Energiewende

In einer ausführlichen Stellungnahme fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Schleswig-Holstein bei der Neuausweisung der Eignungsflächen für Windkraft in Schleswig-Holstein mehr Rücksicht auf Mensch und Natur. Die Akzeptanz der Energiewende dürfe nicht gefährdet werden.

„Die Windkraft ist als wichtigste Säule der Energiewende auch in Schleswig-Holstein weiterhin eine unverzichtbare Technologie für den Klimaschutz. Ziel von Klimaschutz ist aber letztlich ein Schutz von Menschen, Tieren und Pflanzen – deswegen müssen die Belange von Bürgern, Natur- und Umweltschutz beim Ausbau der Windenergie berücksichtigt werden“, fasst Carl-Heinz Christiansen, stellvertretender Landesvorsitzender des BUND, die Position der Umweltschützer zusammen. „Ohne die Akzeptanz der Menschen im Land kommt das gesamte Projekt Energiewende ins Stocken – mit langfristig schlimmen Folgen für uns alle. Klimaschutz ist keine grüne Ideologie, sondern im Interesse aller“. 

Der BUND erwartet, dass bei der Ausweisung der neuen Vorrangflächen darauf geachtet wird, dass möglichst wenige zusätzliche Flächen zu den 2012 ausgewiesenen 1,7 Prozent der Landesfläche beeinträchtigt werden. „Insbesondere in den überdurchschnittlich belasteten Landkreisen Nordfriesland, Dithmarschen, Ostholstein und Steinburg ist nicht mehr viel Ausbau möglich“, so Christiansen weiter. Aus Sicht des BUND sei es auch selbstverständlich, dass sich das Land an die übergeordneten Abstandsvorgaben  der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelwarten und an die eigenen Empfehlungen zur Berücksichtigung tierökologischer Belange bei der Windenergieplanung halte.

„Die für Schleswig-Holstein einzigartigen charakteristischen Landschaftsräume sind unbedingt zu schützen. Um Menschen und Tiere effektiv zu schützen, ist aber nicht nur der Bau von Windenergieanlagen im Wald, sondern auch die Umzingelung von Wäldern zu verbieten – das gleiche gilt für die Umzingelung von Dörfern und Siedlungen“, fordert Ole Eggers, BUND-Landesgeschäftsführer. „Damit wir bei der Energiewende Fehlentwicklungen vorbeugen, muss das Land unbedingt alle bestehenden und geplanten Schutzgebiete mit entsprechenden Pufferzonen von Windenergie freihalten. Und natürlich müssen Rast-, Brut- und Ruhestätten von Vögeln und Fledermäusen ebenso geschützt werden. Wir brauchen letztlich eine generelle Umweltverträglichkeitsprüfung bei allen Vorhaben der erneuerbaren Energien – nur dann besteht eine Chance, dass es nur Gewinner bei der Energiewende gibt“, schließt Eggers ab.

Pressekontakt:

Carl-Heinz Christiansen, Stellvertretender BUND-Landesvorsitzender
Tel. 04661/56 91, E-Mail: carl-heinz.christiansen(at)bund-sh.de 

Ole Eggers, BUND-Landesgeschäftsführer
Tel. 0431/66 060-60, Mobil  0178/635 07 19, E-Mail: ole.eggers(at)bund-sh.de

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