„Wie bei der Erzeugung von Erneuerbarer Energie sollte Schleswig-Holstein auch bei der Energieeinsparung und Effizienzsteigerung eine Vorreiterrolle übernehmen.
Ein gutes Klimaschutzgesetz muss Rahmenbedingungen festschreiben, die Investitionen in Energiesparmaßnahmen und in die Effizienzsteigerung wirtschaftlich machen und für Planungssicherheit sorgen. Hier muss das Land auch Geld in die Hand nehmen“, sagt Carl-Heinz Christiansen, Mitglied im BUND-Landesvorstand.
„Es müsse aber auch klar sein, dass die Lasten für den Klimaschutz fairer als bisher verteilt werden, das heißt, dass die Kosten nicht nur auf die Verbraucher umgewälzt werden dürfen, sonst sinkt die Akzeptanz für Klimaschutz schnell unter den Gefrierpunkt“, führte Christiansen weiter aus, „Auch die Wirtschaft muss endlich ihren Beitrag leisten. Am Ende des Tages geht es um die Zukunft unseres Landes, da können ein paar Prozente Renditeverlust kein Argument sein“.
Neben den obigen Maßnahmen nennt das Eckpunktepapier der Landesregierung nur sehr knapp CO2-Einsparpotentiale bei Böden in Wäldern und Mooren. „Moore und Wälder können gewaltige Kohlenstoffsenken sein, wenn wir sie denn lassen würden. Hier schlummern Potentiale, die noch deutlich gewaltiger sind, als die im Energie- und Wärmesektor. Genau in dieses Horn stieß Minister Habeck zuletzt auf dem Naturschutztag 2014 in Rendsburg. Jetzt ist die Zeit für Taten statt Worte gekommen: Moore und Wälder müssen großflächig aus der Nutzung genommen und renaturiert werden. Nicht morgen oder irgendwann, sondern jetzt, sonst ist es zu spät für uns“, ergänzt Tobias Langguth, Referent für Naturschutz beim BUND.
Bei der energetischen Sanierung seiner Liegenschaften will das Land mit gutem Beispiel voran gehen und bis 2050 klimaneutral werden. „Das angestrebte Ziel, den Strom- und Wärmeverbrauch in den Landesliegenschaften bis 2020 gegenüber 1990 um 40 Prozent zu senken ist ambitioniert, aber zu schaffen. Schade aber, dass das Land erst bis 2050 in seinen Liegenschaften klimaneutral wirtschaften will, andere Bundesländer sind da mutiger – da geht also noch etwas. Der BUND Schleswig-Holstein ist bereit, die Diskussion um ein Klimaschutzgesetz konstruktiv-kritisch zu begleiten“, schließt Christiansen.
Pressekontakt:
Carl-Heinz Christiansen, Stellvertretender BUND-Landesvorsitzender
Tel. 04661-56 91, E-Mail carl-heinz.christiansen(at)bund-sh.de