BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Landesnaturschutzgesetz: BUND fordert echtes Schutzkonzept

02. Dezember 2015 | Naturschutz

In der heutigen Anhörung der Novelle des Landesnaturschutzgesetzes und weiterer Vorschriften im Umweltausschuss des Landtages in Kiel nahm der Landesverband Schleswig-Holstein des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ausführlich Stellung zum Gesetzesentwurf. Der BUND sieht zwar an vielen Stellen einen Gewinn für Mensch und Natur, kritisiert aber, dass die Landesregierung weiterhin kein Konzept präsentiert, wie der anhaltende Verlust der biologischen Vielfalt endlich verlangsamt werden kann.

„Eine Trendwende beim Verlust von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Lebensräumen muss endlich erreicht werden. Von einem echten Stopp der von Menschen verursachten Vernichtung unserer eigenen Lebensgrundlagen sind wir weit entfernt – gerade in Schleswig-Holstein. Ein echtes Konzept fehlt“, erklärt Dr. Claudia Bielfeldt, Landesvorsitzende des BUND. „Der Gesetzesentwurf geht aber in die richtige Richtung etwa mit der Festschreibung von Naturwaldflächen. Er nähert sich endlich wieder einer Parität zwischen Ordnungsrecht und freiwilligen Maßnahmen an. Dass gleichzeitig die Haushaltsmittel für Vertragsnaturschutz aufgestockt werden, begrüßen wir ebenfalls. Man muss sich aber im Klaren sein, dass freiwillige Naturschutzmaßnahmen kein Allheilmittel sind“, ergänzt Bielfeldt im Hinblick auf die Äußerungen verschiedener Lobbyisten der Landschaftsnutzer sowie aus Oppositionskreisen im Landtag.

„Die Ergebnisse der Wissenschaftler sind eindeutig: Der Erhaltungszustand für die Mehrzahl der Lebensräume in Norddeutschland ist, gelinde gesagt, miserabel, die Trends zeigen in den meisten Fällen nach unten. Auch von den Umwelt-Zielen der Bundesregierung sind wir fast ausnahmslos meilenweit entfernt“, erläuterte Tobias Langguth, Referent für Naturschutz beim BUND heute im Landtag. „Seit Jahren wurde vor allem vom Bauernverband das Prinzip Freiwilligkeit und Eigenverantwortlichkeit der Nutzer gepriesen. Die Daten zeigen, dass diese Medizin in der Fläche leider nicht wirkt – mehr davon kann nicht die Antwort sein. Wo echte Erfolge bei wenigen, einzelnen Arten erreicht worden sind, haben wir dies einer vernünftigen Kombination aus Verboten sowie finanziellen und personellen Anstrengungen zu verdanken. Wie jede Investition in die Zukunft, gibt es auch die Rettung der Welt nicht zum Nulltarif“, erklärt Langguth abschließend.   

Pressekontakt:

Tobias Langguth, Diplom-Biologe, Referent für Naturschutz BUND Schleswig-Holstein
Tel. 0170/43 62 360, E-Mail: tobias.langguth(at)bund-sh.de

Dr. Claudia Bielfeldt, BUND-Landesvorsitzende
Mobil 01520/8813592, E-Mail: claudia.bielfeldt(at)bund-sh.de 

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