Kiel/ Heide. 100 Hektar ehemals fruchtbares Ackerland in Dithmarschen wurden planiert. Doch ob Northvolt dort wirklich eine Batteriefabrik errichtet, ist fraglich, seit die finanziellen Probleme des Unternehmens bekannt sind. Aus Sicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Schleswig-Holstein e. V. (BUND SH) zeigen sich hier die Risiken der Planungsbeschleunigung zu Lasten der Natur. „Wäre das Projekt mit weniger Hektik und Fortschrittsglauben geplant worden und stattdessen mit etwas mehr Bedacht und mit Rücksicht auf die Umweltfolgen, wären den Steuerzahlern 600 Millionen Euro Fehlausgaben erspart geblieben“, sagt Gerd Simon vom Ausschuss für Natur und Umweltpolitik des BUND SH.
Von den 600 Millionen Euro Verlust muss das Land Schleswig-Holstein die Hälfte tragen. „Mit dieser Summe könnte man 10.000 Hektar Niedermoorböden in naturnahes Moor oder in extensiv genutztes Grünland umwandeln und damit 300.000 Tonnen CO2 binden – oder es in andere sinnvolle Projekte investieren, die dem natürlichen Klimaschutz und dem Schutz unserer Lebensgrundlagen dienen“, gibt Simon zu bedenken.
Der BUND SH weist darauf hin, dass Schleswig-Holstein derzeit einen doppelt so hohen Flächenverbrauch hat, als es den Zielen der Landesregierung entspricht. „Die Stadt Heide und die Umlandgemeinden planen zusätzlich zur Northvolt-Fläche neue Wohngebiete sowie Gewerbegebiete für Zulieferer und einen neuen Güterbahnhof. Wir rufen dazu auf, diese Planungen jetzt auf Eis zu legen, bis klar ist, wie es um die Zukunft von Northvolt steht. Es dürfen nicht noch mehr Acker- und Grünlandflächen sowie Knicks unwiederbringlich verloren gehen! Stattdessen sollte das Land die Stadt Heide und die Umlandgemeinden bei der Planung für eine mögliche nachhaltige, neue Nutzung der Northvolt-Fläche unterstützen“, appelliert Gerd Simon.
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