„Wir Menschen sind auf Bienen als unverzichtbare Bestäuber unserer Kultur- und Wildpflanzen angewiesen“, betont die BUND-Landesvorsitzende Dr. Claudia Bielfeldt. „Mit der Gefährdung vieler Wildbienenarten durch Pestizide und die anhaltende Zerstörung ihrer Lebensräume bedrohen wir also nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch unsere eigene Ernährung“. In Europa sind etwa 150 verschiedene Nutzpflanzen und rund 80 Prozent der Wildpflanzen abhängig von der Bestäubung durch Insekten. Neben den Bienen leisten dabei auch einige Fliegenarten, Schmetterlinge und Käfer wertvolle Bestäubungsdienste.
Der Wettbewerb richtet sich an alle Kommunen im Land. „Denn in unseren Städten und Dörfern schlummert ein bislang kaum genutztes Potential zur Verbesserung der biologischen Vielfalt und für den Bienenschutz“, sagt Projektkoordinatorin Birte Pankau. „Mithilfe des Wettbewerbs möchten wir aufzeigen, wie die Lebensbedingungen von Bienen im Siedlungsraum verbessert werden können.“ Einige Wildbienenarten können in unseren Kommunen Ersatzlebensräume für ihre durch den Menschen zerstörten Lebensstätten in der Natur finden. Mit Ausnahme von Spezialisten profitieren viele blütenbesuchende Insekten von naturnah und artenreich gestalteten Gemeinden mit angepassten Bewirtschaftungsmethoden für öffentliche Grünflächen.
In solchen Kommunen fühlen sich nicht nur Wildbienen wohl, sondern auch ihre dem Menschen wohl vertrauteren Verwandten – die Honigbienen. Imkern in der Stadt wird immer beliebter. Auch in Kiel und Lübeck wird die sogenannte Stadtimkerei betrieben. In Lübeck kann man im Museum für Natur und Umwelt den Bienen im „Gläsernen Bienenstock“ sogar bei der Arbeit zuschauen.
Die Wettbewerbsjury besteht aus Imkern, Insektenspezialisten und weiteren Fachleuten: Norbert Voigt (Wildbienenexperte), Franziska Heisinger (De Immen e. V.), Regina Thomsen (Netzwerk Blühende Landschaft/De Immen e. V.), Carl-Heinz Christiansen (BUND-Landesvorstand/Hobbyimker), Dr. Florian Schulz (BUND-Landesvorstand/Biologe), Martina Stapf (BUND-Umwelthaus Neustädter Bucht/Hobbyimkerin) und Birte Pankau (BUND-Projektkoordinatorin/Biologin).
Die Sieger des Wettbewerbs werden im Frühling 2016 bekannt gegeben und mit einer Plakette als „Bienenfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Zusätzlich erhalten die prämierten Kommunen eine Wildbienen-Nisthilfe und werden in einer Broschüre des BUND zum kommunalen Naturschutz gewürdigt.
Der Wettbewerb findet im Rahmen des BUND-Projektes „Naturschutz in der Gemeinde“ statt und wird von der BINGO!-Umweltlotterie gefördert. Kooperationspartner des Wettbewerbs sind der norddeutsche Imkerverein De Immen e. V. und das bundesweit organisierte Netzwerk Blühende Landschaft (NBL).
Für Rückfragen:
Birte Pankau, Diplom-Biologin, BUND Schleswig-Holstein: Tel. 0431/ 66060-40, E-Mail: birte.pankau(at)bund-sh.de