BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Tschernobyl-Zeitzeugen: „Liquidatoren“ berichten, wie sie 1986 die Katastrophe erlebten

18. April 2013 | Atomkraft

Authentische und bewegende Eindrücke, wie die Behörden sich in ihrer eigenen Hilflosigkeit verhalten, welche Maßnahmen die Menschen ergreifen und wie sie mit den Folgen leben müssen, vermitteln „Liquidatoren“ in Kiel.

Im Rahmen der europäischen Aktionswoche „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ hat die Heinrich-Böll-Stiftung SH zwei Liquidatoren, die damals bei dem Super-GAU im Reaktorgebiet von Tschernobyl im Einsatz waren, nach Schleswig Holstein eingeladen. Gemeinsam mit dem BUND SH werden diese am 
Montag, 29. April 2013, um 19 Uhr in den Räumen der mmhio Kantine im 
Knooper Weg 75, 1. Stock, (ehemalige Stadtwerke) von ihren Erfahrungen berichten.

Zu Gast in Schleswig Holstein wird sein Herr Boris Morgun (59 J.), ehemaliger Feuerwehrmann, der 1986 in die Sperrzone geschickt wurde. Gemeinsam mit anderen Liquidatoren löschte er am 23. Mai 1986 einen Brand am 3. Reaktorblock und wurde dafür mit einem „Roten Stern für herausragenden Dienst im Zuge der Verteidigung der Sowjetunion in Frieden und Krieg“ ausgezeichnet.

Als weiterer Zeitzeuge besucht uns Josef Belapko (70 J.), Absolvent der Militärhochschule, 33 Jahre im Dienst als Offizier in Afghanistan, Tschernobyl und Berg Karabach. Ab Juni 1986 war er vier Monate als Liquidator in der 30km-Zone um Tschernobyl im Einsatz.

Diese Veranstaltung soll an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 aus Sicht der Betroffenen erinnern. Darüber hinaus sollen Denkanstöße zu Energieeffizienz und zum Thema Nachhaltigkeit in der Energiepolitik sowie im gesamten Lebensstil diskutiert und vermittelt werden.

„Die Leiden der Menschen in Tschernobyl und Fukushima erinnern uns eindringlich an die Gefahren der Atomenergie.“, meint der stellvertretende BUND-Landesvorsitzende Hans-Jörg Lüth. „Ihre Schicksale sind uns eine ständige Mahnung, sofort aus dieser unverantwortbaren Technologie auszusteigen und die Energiewende energisch umzusetzen.“

Für Presseanfragen: Ole Eggers, 0431 66 060 60

 

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