BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

„Wolfsmilchschwärmer“ zum Schmetterling des Jahres 2014 gekürt

09. Januar 2014 | Schmetterlinge, Naturschutz

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes haben den Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae) zum Schmetterling des Jahres 2014 gekürt, um auf den starken bundesweiten Rückgang des Nachtfalters aufmerksam zu machen. In Schleswig-Holstein ist der Falter sehr selten, da seine Raupen eine bestimmte Nahrungspflanze zum Überleben brauchen, die Zypressen-Wolfsmilch. Der Falter steht auf der Roten Liste des Landesamts für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein.

Durch den fortschreitenden Verlust nährstoffarmer, trockener und warmer Standorte wird die Zypressen-Wolfsmilch als Nahrungspflanze für den Wolfsmilchschwärmer immer seltener.  Aus vielen anderen Regionen Deutschlands ist der Schwärmer inzwischen sogar komplett verschwunden. „Insbesondere die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft und Fokussierung auf einzelne Feldfrüchte, wie Mais, sind für viele Schmetterlinge eine echte Bedrohung“, stellt Birte Pankau, Diplom-Biologin beim BUND-Landesverband Schleswig-Holstein, fest.

Das Verbreitungsgebiet des Wolfsmilchschwärmers erstreckt sich von Nordafrika über weite Teile Europas und Asiens bis nach China. Der Wolfsmilchschwärmer gilt entsprechend der Roten Liste in ganz Deutschland als gefährdet.

Wolfsmilchschwärmer haben eine Flügelspannweite von etwa acht Zentimetern und gehören damit zu den größeren Nachtfaltern. Mit Beginn der Dämmerung schwirren sie ähnlich wie Kolibris vor den Blüten. Den Nektar saugen sie mit langen Saugrüsseln. Die Vorderflügel der Schmetterlinge sind hellbraun mit dunkleren Bereichen, die Hinterflügel hingegen sind auffällig rot, schwarz und weiß gefärbt. Werden sie gestört, zeigen sie diese, um mögliche Feinde abzuschrecken. Die Falter des Wolfsmilchschwärmers fliegen von Ende Mai bis Juli. Die blaugrün schimmernden Eier sind etwa einen Millimeter groß und werden in kleinen Gruppen an die Blätter der Zypressen-Wolfsmilch abgelegt. Diese Pflanze enthält zwar Giftstoffe, die Raupen werden davon jedoch nicht geschädigt. Die noch jungen Raupen sind grün gefärbt und nachtaktiv. Größere Raupen fressen auch tagsüber. Ihr rotes hinteres Horn mit seiner schwarzen Spitze ähnelt einem Stachel. Wolfsmilchschwärmer überwintern als Puppen am Erdboden zwischen Pflanzenteilen.

Seit 2003 wird der "Schmetterling des Jahres" von der Stiftung des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des BUND gekürt, um auf die biologische Vielfalt – und ihre Bedrohung – aufmerksam zu machen.

Druckfähige Fotos von Ei, Raupe, Puppe und ausgewachsenem Schmetterling finden Sie kostenlos im Internet unter www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de

Für Rückfragen: Diplom-Biologin Birte Pankau, Tel. 0431/ 660 60-40 

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