BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Landstrom für AIDA: Nur ein Anfang

27. April 2018 | Meere, Mobilität

Die Stadt Kiel, die Landesregierung, der Kieler Hafen und die Reederei AIDA haben am 26. April 2018 eine Vereinbarung unterzeichnet für die Kreuzfahrtschiffe einen Landstrom-Anschluss einzurichten. Für den BUND nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zu besserer Luft.

Die AIDAcara verlässt die Kieler Förde  (Tobias Langguth)

Die Branche boomt: Immer mehr Menschen möchten eine Kreuzfahrt unternehmen und die Welt vom Wasser aus erleben. Leider machen sich die Wenigsten klar, dass die riesigen schwimmenden Hotels gleichzeitig die Umwelt mit ihren Abgasen stark verschmutzen. Und damit die Gesundheit vieler Menschen gefährden.

Auch in Kiel stellt die Kreuzfahrt einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor dar. So ist es zu begrüßen, wenn künftig Kreuzfahrtschiffe im Hafen ihre Dieselmotoren abschalten und stattdessen die Stromversorgung über Landstrom sicherstellen. Doch soll der Schuss nicht nach hinten losgehen, muss darauf geachtet werden, dass der Strom aus nachhaltiger Quelle stammen wird.

Zudem darf diese Entscheidung nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kreuzfahrt- und Frachtschiffe zu den größten Klimakillern der Welt gehören und ein Landstromanschluss in Kiel nur ein erster minimaler Schritt in Richtung Klimaschutz ist. Auch weiterhin verschmutzen die Schiffe unsere Luft mit Stickoxiden, Rußpartikeln und Feinstaub. Und die vielgelobten Scrubber, die Schwefel aus den Abgasen entfernen, sind meist offene Anlagen: Mit Meerwasser wird der Schwefel herausgewaschen, doch das Waschwasser landet wieder im Meer – und trägt dort direkt zur Ozeanversauerung bei.

Der BUND fordert daher die Politik auf, endlich verbindlich saubere Schiffe einzufordern – zum Wohle aller! 

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