BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

BUND SH fordert: Moorböden jetzt wiedervernässen!

07. November 2022 | Klimawandel, Landespolitik, Landwirtschaft, Moore, Wildnis, Wälder

Kiel. „Biologischer Klimaschutz“ ist das Thema des diesjährigen schleswig-holsteinischen Naturschutztags am 10. November. Dies nimmt der Bund für Umwelt- und Naturschutz Landesverband Schleswig-Holstein e. V. (BUND SH) zum Anlass, seinen neuen Standpunkt mit dem Titel „Moorböden jetzt wiedervernässen!“ zu veröffentlichen.

 (Dr. Pia Turowski)

Entwässerte Moore wiederzuvernässen, ist verantwortliches und zukunftsweisendes Handeln: Den beiden weltweiten Krisen des Klimas und der biologischen Vielfalt können wir regional begegnen. Dafür muss die Politik jetzt viele wirksame Maßnahmen umsetzen. 

„Eine unserer zentralen Forderungen ist es, in Schleswig-Holstein 8.000 Hektar ehemaliger Moorböden pro Jahr wiederzuvernässen ,“ so Ole Eggers, BUND-Landesgeschäftsführer und rechnet vor: „Damit könnten wir ab 2030 jährlich auf einem Drittel der ursprünglichen Moorbodenflächen die heutigen Treibhausgasemissionen des Landes um mehr als eine Million Tonnen im Jahr verringern. Der BUND SH fordert zudem einen Großteil dieser Flächen zu renaturieren. Damit wird diese Maßnahme nicht nur ein wahrer Gewinn für das Klima, sondern auch für die moortypische, seltene Tier- und Pflanzenwelt – denn der ökologische Zustand der verbliebenen Moore ist katastrophal .   

Mehr Tempo bei der Maßnahmen-Umsetzung wünscht sich auch Bini Schlamann, Agrar- und Biodiversitätsreferentin des BUND SH: „ Die Biodiversitätsstrategie und das Programm „Biologischer Klimaschutz“ geben die richtige Richtung vor. Die Maßnahmen müssen schnellstmöglich umgesetzt werden – denn noch sind wir angesichts der Dringlichkeit und der Relevanz des Themas zu langsam unterwegs. “ 

Auch im Bereich der Landnutzung muss Schleswig-Holstein seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, denn genau dort sind die Treibhausgasemissionen mit 4,6 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalenten pro Jahr verhältnismäßig groß. Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, darf Schleswig-Holstein 2030 nur etwa die Hälfte dieser Gase emittieren. Dabei kann die Renaturierung der Moore eine wichtige Rolle spielen. Denn während entwässerte Moorböden Treibhausgase freisetzen, können intakte sie speichern. 

„Für den (biologischen) Klimaschutz und die Biodiversität ist eine Wiedervernässung der Moore ein elementarer Baustein,“ so Schlamann. „Es wäre fahrlässig, das Potenzial der Moorböden nicht zu nutzen“. 

Weitere Infos unter Moore

Bild:
Das Kaltenhofer Moor im Kreis Rendsburg-Eckernförde (Quelle: Dr. Pia Turowski). 

Kontakt für weitere Informationen

Bini Schlamann
Referentin für Biodiversitäts- und Agrarpolitik
Tel. 0176 603 65 296
Mail: bini.schlamann(at)bund-sh.de  

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