BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Grünes Band soll UNESCO-Welterbe werden – Landesregierung muss bei neuer Bundesregierung werben

09. Dezember 2021 | Grünes Band, Landespolitik, Lebensräume, Naturschutz, Wildnis

Kiel. Die neue Bundesregierung hat ihre Unterstützung für das Grüne Band Europa im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Schleswig-Holstein e. V. (BUND SH) begrüßt dieses Bekenntnis. Als Anrainerland trägt Schleswig-Holstein eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Erinnerungskultur und die ökologische Vielfalt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Der BUND fordert die Landesregierung deshalb auf, sich bei der neuen Bundesregierung für eine zügige Nominierung des Grünen Bands als UNESCO-Welterbestätte einzusetzen.

„Das Grüne Band ist in seiner Länge und Vielseitigkeit einmalig. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten finden hier einen Rückzugsort und können sich dort ausbreiten“, so Ole Eggers, Geschäftsführer des BUND Schleswig-Holstein. Das ist gerade für scheue oder weit wandernde Arten wichtig, die den längsten Biotopverbund Deutschlands als Wanderkorridor nutzen. Das Grüne Band verdient seinen besonderem Schutz auch als Kulturprojekt: Auf beiden Seiten der einstigen Grenze finden sich Relikte der deutschen Geschichte, deren Sicherung und Sichtbarmachung im Kontext einer Kulturerbestätte wichtig sind. „Erinnerungskultur, Naturschutz und nachhaltiger Tourismus gehen im Grünen Band Hand in Hand. Aufgrund seiner Bedeutung für den Naturschutz und als Erinnerungslandschaft ist diese Perle reif für die UNESCO-Vorschlagsliste als Weltnaturerbe und -kulturerbe. Wir fordern die Landesregierung deshalb auf, diese Initiative in Berlin mit allen Mitteln zu unterstützen“, ergänzt Eggers.

Das Grüne Band Europa, das sich im Schatten des Eisernen Vorhangs auf über 12.500 Kilometern entwickelte, ist ein lebendiges Symbol der jüngeren Zeitgeschichte. Seit dem Jahr der Grenzöffnung 1989 sind Generationen herangewachsen, die über keine Erinnerung mehr an die Teilung Europas und die innerdeutsche Grenze verfügen. Daher nimmt die Bedeutung der Erinnerungslandschaft Grünes Band weiter zu, das wie keine andere Initiative für die Idee eines gemeinsamen, friedlichen und grenzüberschreitenden Europas steht.

Mehr Informationen:

Der BUND setzt sich seit über 30 Jahren für den Schutz des innerdeutschen Grünen Bandes ein. Vier Fünftel des Grünen Bandes sind bereits als Nationales Naturmonument geschützt. Der BUND hat 2002 ein Grünes Band durch Europa erstmals vorgeschlagen und gründete die Grüne Band Europa Initiative, die sich für Schutz und Entwicklung des Lebensraumverbundes entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs von Eismeer bis zum Schwarzen Meer einsetzt. Der BUND Fachbereich Grünes Band ist seit 2004 Regionalkoordinator für den zentraleuropäischen Abschnitt von der Ostsee bis zur Adria. In der paneuropäischen Initiative arbeiten Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen aus 24 Anrainerstaaten zusammen. Der BUND ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des 2014 gegründeten Vereins Grünes Band Europa („European Green Belt Association e.V.“). Das Grüne Band Deutschland gilt als „Rückgrat“ im Bundeskonzept der Grünen Infrastruktur und als „Leuchtturmprojekt“ in der Nationalen Strategie der Bundesregierung zur Biologischen Vielfalt.

Kontakt:
Ole Eggers, Landesgeschäftsführer
BUND-Schleswig-Holstein

Ole.eggers(at)bund-sh.de
Tel. 0178 635 07 19

Dr. Liana Geidezis, Leiterin BUND-Fachbereich Grünes Band

gruenesband(at)bund-naturschutz.de
Tel. 09 11 57 52 94 10

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