BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Ladesäulen-Programm nur ein Anfang

27. September 2016 | Mobilität, Energiewende

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Schleswig-Holstein freut sich über den Erfolg des Ladesäulen-Programms der Landesregierung, fordert aber von der Landes- und Bundesregierung ein noch stärkeres Engagement im Bereich Elektromobilität und die Fortsetzung des Programms. Insbesondere müsse darauf geachtet werden, dass der Strom für Elektroautos aus zertifizierten Quellen für Ökostrom stamme.

„Das Ladesäulen-Programm der Landesregierung kann nur der Anfang sein. Dass es innerhalb kürzester Zeit ausgeschöpft worden ist, zeigt, dass die Kommunen bereit sind, sich im Klimaschutz zu engagieren – hierzu müssen sie von Landes- und Bundesregierung noch stärker befähigt werden“, erläutert Ole Eggers, BUND-Landesgeschäftsführer in Schleswig-Holstein. „Es hört sich erst einmal viel an: 65 Ladesäulen in 34 Kommunen. Man darf aber nicht vergessen, dass Schleswig-Holstein über 1000 Gemeinden und weit über 500 Benzin-Tankstellen hat. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, bis für Elektroautos ein ähnlich dichtes Netz an ‚Tankmöglichkeiten‘ verfügbar ist, wie dies bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren der Fall ist. Auf die Bundesregierung zu warten, ist also keine gute Idee – die Landesregierung muss das Ladesäulen-Programm schon jetzt mit zusätzlichen Mitteln ausstatten“, fordert Eggers weiter.

Ziel der Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2020 eine Millionen Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Dieses Ziel wird zurzeit vor allem über eine Kaufprämie gefördert, die viele Experten als nicht zielführend ablehnen.  Vielmehr müsse in Infrastruktur, den öffentlichen Nahverkehr oder gezielte Nutzungsvorteile – etwa bei Parkgebühren – investiert werden. Auch müsse die öffentliche Hand als Vorbild vorangehen und zeitnah ihre Fuhrparke umstellen.

„Die Kaufprämie wird nicht zum Ziel führen – nicht die Kosten halten die Menschen vom Kauf eines Elektroautos ab, sondern vor allem die fehlende Infrastruktur und die damit einhergehende Reichweiten-Angst. Mehr Ladesäulen – vor allem solche mit Schnellladefähigkeit – sind also dringend notwendig, wenn wir die Kohlendioxid-Emissionen aus dem Verkehrssektor wirksam bekämpfen wollen“, führt Tobias Langguth, BUND-Naturschutzreferent, aus. „Ob dieses Ladesäulen-Programm und die Elektromobilität insgesamt ein Gewinn für den Klimaschutz sein wird, steht und fällt aber mit der Stromquelle der Ladesäulen. Es muss garantiert werden, dass Elektroautos nur mit zertifiziertem, echtem Ökostrom geladen werden – sonst erweisen wir dem Klima einen Bärendienst“, so Langguth abschließend.

Pressekontakt:

Ole Eggers, Diplom-Biologe, BUND-Landesgeschäftsführer
Tel. 0431 66060 60, Mobil 0178 635 07 19, E-Mail ole.eggers@bund-sh.de

Tobias Langguth, Diplom-Biologe, BUND-Naturschutzreferent
Tel. 0431 66060 51, Mobil 0170 43 62 360, E-Mail tobias.langguth@bund-sh.de 

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