„Seit Jahren verfehlen wir die nationalen Ziele und die Vorgaben der EU beim Schutz von Natur und Umwelt. Egal ob beim Schutz der Artenvielfalt oder der Nährstoffbelastung der Gewässer und Meere. Währenddessen muss ein Landwirt nach dem anderen aufgeben“, fasst BUND-Landesgeschäftsführer Ole Eggers die Lage der Landwirtschaft zusammen. „Insbesondere in Schleswig-Holstein können wir mit der hohen Belastung der Grund- und Oberflächengewässer durch Nitrat und Pflanzenschutzmitteln sowie dem anhaltenden Höfesterben direkt sehen, dass die EU-Agrarpolitik auf ganzer Linie versagt,“ so Eggers weiter.
Um diese Problematik anzugehen, haben sich im Aktionsbündnis Naturschutz und Ökolandbau Schleswig-Holstein Verbände aus dem Naturschutz und dem Ökolandbau zusammengeschlossen. Bioland, Biopark, BUND, Demeter, DVL, LNV, NABU, Naturland und WWF wollen sich in Schleswig-Holstein gemeinsam für eine Änderung der Agrarpolitik einsetzen und haben nun ein erstes gemeinsames Positionspapier verfasst.
„Ökologie und Ökonomie müssen kein Widerspruch sein. Der ökologische Landbau zeigt dies tagtäglich – er erbringt nachweislich nennenswerte Leistungen für Natur und Umwelt und sichert den Landwirten ein angemessenes Einkommen“, erläutert Dr. Peter Boysen, Vorsitzender der Landesvereinigung Ökologischer Landbau in Schleswig-Holstein und Hamburg. „Mit geeigneten Agrarumweltprogrammen für Ökobetriebe können wir sogar noch mehr leisten. Kurzfristig muss es vor allem mehr Finanzmittel für die Umstellung auf Ökolandbau sowie den Ausbau geeigneter Agrarumweltmaßnahmen zum Schutz von Gewässern und der Biodiversität geben“, so Boysen weiter.
„Letztlich brauchen wir aber einen Umbau der gesamten EU-Agrarförderung. Die Zeit der Gießkanne ist vorbei“, ergänzt Michael Ott, Geschäftsführer des Landesnaturschutzverbandes Schleswig-Holstein. „Wir brauchen eine gezielte Honorierung der Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft – öffentliches Geld für öffentliche Leistungen. Dabei muss gerade der Ökologische Landbau aufgrund seiner Leistungen eine zentrale Rolle spielen. Anstatt Ausgleichszahlungen müssen wir in Zukunft auf Anreize setzen, die alle Landwirte belohnen, die umweltschonend und tiergerecht produzieren“, so Ott abschließend.
Podiumsteilnehmer Roman Kaak, Geschäftsführer vom Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) bestätigt: „Mit der stärkeren Förderung der Ökologischen Landwirtschaft würde die Regierung gleichzeitig wirksamen Gewässerschutz betreiben.“
Gemeinsames Positionspapier der Verbände
Kontakt für Rückfragen:
Annette Stünke, Landesvereinigung Ökologischer Landbau SH & HH,
Mobil 0171 62 799 01
Ole Eggers, BUND Schleswig-Holstein,
Mobil 0178 635 07 19