Kiel. Für Lübeck hat der BUND 58 Kontaktschleifen in zwei Straßenzügen ausgewertet. Für drei Kreuzungen der Fackenburger Allee (1. Fackenburger Allee/Schönböckener Str. bzw. bei der Lohmühle, 2. Fackenburger Allee/Ziegelstraße, 3. Fackenburger Allee/Werner-Kock-Straße) wurde an insgesamt 36 einzelnen Kontaktschleifen ein Verkehrsrückgang um ca. 40 Prozent festgestellt. Hier gab es leider ein paar Datenlücken. Für die Lohmühle-Karlsstraße wurden ebenfalls drei Kreuzungen (1. Fackenburger Allee/Schönböckener Str. bzw. bei der Lohmühle, 2. Karlstraße/Katharinenstraße, 3. Bei der Lohmühle/An der Hansehalle) mit insgesamt 22 Kontaktschleifen ausgewertet. Hier gab es zwischen Woche 10 und 13 einen durchschnittlichen Rückgang um 37 Prozent.
Die Auswirkungen der Coronakrise erlauben – zumindest was den Kfz-Verkehr angeht - einen Blick auf die zukünftige Mobilität. Die Landeshauptstadt Kiel hatte in ihrem „Masterplan Mobilität KielRegion“ und dem „Masterplan 100% Klimaschutz“ bereits beschlossen, den lokalen Kfz-Verkehr bis 2035 um 40 Prozent - also auf den aktuellen, coronabedingten Stand - zu reduzieren. Kirsten Kock, Mobilitätsreferentin beim BUND, stellt fest: „Die epidemiebedingten Einschränkungen reduzierten den Kfz-Verkehr innerhalb von nur 2 Wochen um rund 40 Prozent. Wir haben in kürzester Zeit gelernt, unser Verhalten komplett zu ändern. Denn veränderte Bedingungen erfordern ein angepasstes Verhalten. Auch die Verhaltensänderungen, die für eine klimafreundliche Mobilität notwendig sind, sind einfach und schnell umzusetzen, wenn die politischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen stimmen.“
„Wir erleben gerade auf den Magistralen der großen Städte, wie leer und damit überdimensioniert sie für die Mobilität der Zukunft sind“, so Ole Eggers, Geschäftsführer des BUND: „Es ist ein volkswirtschaftlicher Irrsinn, jetzt noch in den Aus- und Neubau von großen Autostraßen zu investieren. Der Rückbau vierspuriger Trassen auf angemessene Straßenquerschnitte mit zukunftsfähigen, breiten Radwegen und großflächigen Entsiegelungen im Mittelbereich zur Ableitung der vorhergesagten Starkregen ist angesagt. Dahin geht die Reise“. Der BUND fordert ein sofortiges Moratorium jeglichen Straßenaus- und neubaus in Schleswig-Holstein sowie eine Modellierung der zukünftigen Verkehrsströme auf Schiene und Straße für einen Masterplan Mobilität Schleswig-Holstein.
Pressekontakt BUND SH:
Kirsten Kock, Mobilitätsreferentin des BUND SH, kirsten.kock@bund-sh.de, 0431/ 660 60-41
Ann Kristin Montano, Referentin für Naturschutz und Öffentlichkeitsarbeit BUND SH, annkristin.montano@bund-sh.de, Tel.: 01525/3789231
Ole Eggers, Geschäftsführer BUND SH, ole.eggers@bund-sh.de, Tel.: 0178/6350719