Erneut zeigen die Bestände der Glasaale (ein Jungstadium) sowie der Gelbaale (nicht-laichbereite Aale) keine Erholung. Nur noch 1,6 Prozent des Bestands von Glasaalen aus dem Referenzzeitraum von 1960-1979 findet sich 2017 an den Küsten Europas – und dieser Wert reiht sich ein in die gleichbleibend niedrigen Werte der Vorjahre.
Verantwortlich ist die Kombination verschiedener tödlicher Faktoren: Kraftwerke und Pumpstationen versperren den wandernden Tieren nicht nur den Weg, sondern töten auch viele Fische. Eingeschleppte Krankheiten und Parasiten schwächen die Aale, genau wie zahlreiche Umweltgifte, beispielsweise PCB oder Dioxine, die sich im fettreichen Fisch anreichern. Forschungen zeigen, dass sich dies auch auf die Fortpflanzungsfähigkeit des Aals auswirkt und einer Erholung des Bestands dadurch entgegenwirkt. Als dritter großer Faktor wirkt sich die Fischerei auf den Bestand aus. Der Aal wird in jedem Entwicklungsstadium befischt und regional auch stark überfischt. Leider gibt es bisher keine Regulierung der Fangmenge.
Das Ziel der EU ist Schutz, Erholung und nachhaltige Nutzung des Aal-Bestandes. Doch die bisherigen Managementpläne zeigen keine Wirkung. Deshalb fordert der Internationale Rat für Meeresforschung weitergehende Maßnahmen und zwar nicht mehr nur zur Reduzierung der durch Menschen verursachten Sterblichkeit der Aale möglichst auf null. Vielmehr geht es nun darum, jede durch Menschen verursachte Beeinflussung möglichst auf null zu verringern.
Der BUND steht hinter diesem Rat und fordert:
- Die Fischerei auf Gelb- und laichbereite Blankaale muss geschlossen werden, bis sich der Bestand deutlich erholt hat
- Die Durchgängigkeit der Flüsse für Fische muss weiter verbessert werden
- Die Belastung unserer Gewässer durch verschiedene Gifte muss weiter reduziert werden
- Der Fang von Glasaalen für andere Zwecke als für Besatz muss verboten werden
- Vor jeder Besatzmaßnahme muss der Netto-Nutzen überprüft werden: Tragen die Besatzfische wirklich zum Blankaal-Bestand bei. Dafür sind weitere Studien nötig.
- Schonende Fangtechniken für Glasaale müssen Vorschrift sein
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