BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

A20: Jetzt die Notbremse ziehen

24. Oktober 2018 | Mobilität

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt die Ankündigung von Ministerpräsidenten Günther, dass in dieser Wahlperiode kein weiterer Meter der A20 gebaut werden kann. Die bisher geplante Trasse der A20 führt durch ökologisch hochsensible Gebiete. Die Landesregierung muss die Zeit nun nutzen, um angesichts von Artensterben und Klimawandel das Projekt transparent und ehrlich auf den Prüfstand zu stellen.

Fledermaus  (pixabay.de)

„Schön, dass die Landesregierung offenbar nun anerkennt, dass sich die ökologischen Probleme im Zusammenhang mit der A20 nicht so einfach lösen lassen“, fasst Ole Eggers, BUND-Landesgeschäftsführer zusammen. „Insbesondere beim Schutz der Fledermäuse hat schon das Bundesverwaltungsgericht klar gemacht, dass man nicht einfachüber die Vernichtung wildlebender Tiere hinweg sehen kann“, so Eggers weiter.

Der BUND beklagt den Bau der A20 zusammen mit dem Naturschutzbund NABU. Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes im November 2013 erklärte den Planfeststellungsbeschluss des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr für den Abschnitt um Bad Segeberg für rechtswidrig und nicht vollziehbar. Insbesondere wurden die mangelhaften Fledermaus- und Haselmausuntersuchungen moniert. Ebenso sollten weitere Trassenvarianten auf eine ökologische Verträglichkeit geprüft werden. Die entsprechenden Fehlerheilungsverfahren laufen zurzeit. Die Naturschutzverbände warten auf die Vorlage der entsprechenden Konzepte und Untersuchungsergebnisse. Die neuere Gesetzgebung verlangt die zusätzliche Beurteilung der Vorhaben in Bezug auf Wasser- und Luftbelastung zu prüfen.

„Die Landesregierung wäre gut beraten, die Zeit nun zu nutzen, um das Projekt noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Der Schaden für die Natur durch die A20 ist gut belegt, etwa durch eine Einschätzung des Umweltbundesamtes. Ob hingegen Schleswig-Holstein die A20 überhaupt braucht, ist mehr als fragwürdig. Vor allem in Zeiten des Klimawandels und der Notwendigkeit einer umfassenden Verkehrswende: Die Landesregierung muss die Notbremse ziehen“, fordert Eggers abschließend.

Pressekontakt:
Ole Eggers, BUND-Landesgeschäftsführer
0431 66 060-60, 0178 63 50 719, ole.eggers@bund-sh.de

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