BUND-Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

BUND: Der Schachbrettfalter ist Schmetterling des Jahres 2019

22. November 2018 | Lebensräume, Naturschutz, Schmetterlinge

Der Schmetterling mit dem hohen Wiedererkennungswert überzeugt als Anzeiger artenreicher Wiesen.

Schachbrettfalter Schachbrettfalter  (Erik Dallmeyer / BUND NRW Naturschutzstiftung)

Berlin/Düsseldorf/Kiel: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Naturschutzstiftung des BUND Nordrhein-Westfalen haben den Schachbrettfalter (Melanargia galathea) zum Schmetterling des Jahres 2019 gekürt. „Mit der Auszeichnung wird die Bedrohung der Schmetterlingsart durch die intensive Landwirtschaft aufgezeigt“, sagt Ann Kristin Montano, Naturschutzreferentin beim BUND Schleswig-Holstein. „Entscheidend für das Vorkommen der Schmetterlinge sind nährstoffarme blütenreiche Altgraswiesen, die bis Ende Juli nicht gemäht werden. Aufgrund von Düngung und einer frühen Mahd sind solche Wiesen in vielen Teilen Deutschlands zu selten geworden.“

Der Schachbrettfalter besitzt ein einzigartiges Muster auf seinen Flügeln, das ihm seinen Namen gibt. Die Flügel des Schmetterlings sind auf der Oberseite schwarz oder dunkelbraun und weiß gefärbt und wirken wie ein Schachbrett. In Deutschland ist die Art noch nicht gefährdet, aber bereits rückläufig. Um dem schönen Schmetterling zu helfen, ruft der BUND dazu auf, Randstreifen von Bahndämmen, Feldwegen oder Gräben erst ab August zu mähen.

In Schleswig-Holstein kommt der Schachbrettfalter hauptsächlich in südlichen und östlichen Bereichen vor. „Gartenbesitzer können nährstoffarme trockenwarme Wiesen für den Falter anlegen“, erklärt Reinhard Degener, Sprecher des BUND-Arbeitskreises Naturschutz. „Da Schachbrettfalter schon auf kleinen Flächen in größerer Anzahl leben können, helfen bereits solche kleinen Inseln, die Art zu schützen.“ Nur ein Drittel der Tag- und die Hälfte der Nachtfalterarten in Deutschland sind noch ungefährdet.

Die Raupen des Schachbrettfalters schlüpfen ab Mitte Juni. Sie überwintern in der Streu am Erdboden, ohne vorher Nahrung aufzunehmen. Erst im März des Folgejahres beginnen sie, an verschiedenen Gräsern zu fressen. Ab Mai verpuppen sich die Tiere in einem Gespinst an einem Grashalm. Die geschlüpften Schmetterlinge ernähren sich vor allem vom Nektar violetter Blüten wie Flockenblume, Kratzdistel oder Skabiose. Der BUND und die BUND NRW Naturschutzstiftung küren seit 2003 den Schmetterling des Jahres, um auf die Bedeutung und Bedrohung der Arten aufmerksam zu machen.

Pressekontakt:
Ann Kristin Montano, Naturschutzreferentin, BUND-Landesgeschäftsstelle Schleswig-Holstein
Telefon: 0431 66060-51, E-Mail: annkristin.montano(at)bund-sh.de

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